Chu Wannings Unglaube war nicht mehr in Worte zu fassen. Seine Augen öffneten sich weit und er starrte den Mo Ran in seinen Träumen an, als würde er einen Geist anstarren.
Der erwachsene Mo Weiyu war galant, hatte breite Schultern und lange
Beine und war einen halben Kopf größer als er. Als er auf Chu Wanning
hinabblickte, waren sowohl Belustigung als auch Spott in seinen Augenwinkeln zu
finden.
„Der liebe Shizun dieses Ehrwürdigen sollte wirklich mal in den Spiegel
schauen." Mo Rans Finger glitt über Chu Wannings Wange, um an diesem Ohr
zu ruhen, seine Augen dunkel und bedrohlich.
Ein Moment verging in der Stille, dann stieß er ein kaltes hmph aus und
beugte sich abrupt vor. Dieses Beugen wurde von einem sanften, brennenden
heißen Gefühl begleitet, als er Chu Wannings Lippen mit seinen eigenen einfing.
Völlig überrumpelt brummte Chu Wannings Kopf mit weißem Rauschen.
Irgendetwas in seinem Kopf schien...zu zerbrechen...
Mo Ran küsste ihn, und Mo Rans Atem drang feucht, aufgeregt, voller
schmutziger, sündiger Begierde in ihn ein.
Die Lippen waren rau vom Kratzen der Zähne, als stürmische Wellen in Chu
Wannings Brust brandeten. Er zitterte fast vor Angst, seine Phönixaugen waren
weit geöffnet und sein Geist zu gleichen Teilen wütend und benommen. In diesem
Traum war es, als hätte er all seine spirituellen Energie verloren.
Er konnte kaum noch seine körperliche Kraft sammeln. Stattdessen wurde
er fest gegen Mo Rans Brust gedrückt und konnte sich nicht im Entferntesten aus
seinem Griff befreien.
Aus irgendeinem Grund war der Mo Ran in diesem Traum ganz anders als
der, den Chu Wanning kannte. Diese ehrerbietige Liebenswürdigkeit war
verschwunden und durch eine herrschsüchtige Präsenz ersetzt worden.
Er konnte Mo Rans heiße Atemzüge deutlich spüren, und als er ausatmete,
leise und schnell, kam ein animalisches Verlangen wie Lava und drohte, ihn zu
schmelzen, Fleisch und Knochen gleichermaßen.
Chu Wannings Gesicht war bleich vor Wut, beinahe hätte er Blut gespuckt.
Er hätte sich nie vorstellen können, dass er von Mo Ran niedergehalten werden
würde, ohne die Kraft zu haben, Widerstand zu leisten. Noch schwerer zu
akzeptieren war die Hitze, die sich in seinem Unterleib sammelte, und die
Schwäche in seinen Fingern, die von der feuchten, hektischen Reibung dieser
Küsse herrührten. Er zitterte in Mo Rans Umarmung. Mo Rans Brust war glühend
heiß, so heiß, dass es so aussah, als würde Chu Wanning sogar durch die
Stoffschichten hindurch verbrannt und ertränkt werden. Er wollte verzweifelt
kämpfen, aber er konnte die Kraft dazu nicht aufbringen.
Als sie sich trennten, waren Chu Wannings Beine weich. Mo Ran hielt ihn
immer noch fest und drehte sich um, um sein Gesicht gegen die Rückseite seines
Ohrs zu drücken. Chu Wanning spürte die Liebkosung warmer, feuchter Atemzüge in
seinem Nacken, als Mo Ran keuchte. Dann hörte er Mo Ran sagen: „Wolltest du
nicht mit diesem Ehrwürdigen über die Bedingungen sprechen?“
Seine Stimme war so heiser, dass sie für Chu Wanning fast ungewohnt
klang.
Chu Wanning blickte nach unten und sah nur, wie Mo Rans Kehle wippte,
eine schluckende Bewegung, während er einen aussichtslosen Kampf um die
Kontrolle führte.
„Aber du besitzt wenig Wert für diesen Ehrwürdigen, also musst du mit
dem letzten, was du noch besitzt, verhandeln.“
Chu Wannings Stimme wurde ebenfalls heiser, aber er wusste nicht, ob es
aus Wut oder Verlangen kam. Leise fragte er: „Was meinst du?"
Mo Ran drückte ihn rückwärts gegen eine Wand und hob dann abrupt eine
Hand, um auf die harte Oberfläche zu schlagen. Die andere Hand schloss sich
fest um Chu Wannings gefesseltes Handgelenk. Nicht ohne böswillige Bosheit,
aber auch nicht ohne ängstliches Verlangen, beugte er sich hinunter, um das
Ohrläppchen zwischen seine Lippen zu nehmen.
Chu Wanning schauderte heftig, eine beängstigende Taubheit schoss sein
Rückgrat hinauf und breitete sich über seine Kopfhaut aus.
Mo Rans Stimme war heiser, sein Atem aufdringlich. „Lass mich dich ficken,
und ich gebe dir, was du verlangst."
Chu Wannings Augen schossen weit auf, die Nässe in seinem Blick färbte
sich ohne Erregung, aber mit noch mehr Unglauben.
Mo Rans Hand hatte sich bereits zu Chu Wannings Taille vorgearbeitet,
und seine Lippen bewegten sich seitlich an seinem Hals. Er sprach giftige Worte
im zärtlichsten Ton. „Dieser Ehrwürdige verabscheut Shizun jedoch so sehr, dass
es wahrscheinlich schwierig sein wird, Interesse an Shizuns Körper zu wecken.
Du musst ein bisschen arbeiten, damit es sich lohnt."
Mo Ran hielt inne, bevor er ihn näher an sich zog und immer noch seine
Taille streichelte.
„Also wirklich, denk darüber nach. Wenn du willst, dann geh wie ein
braver Junge auf die Knie und setze deinen Mund zum Arbeiten ein. Diene mir
gut. Dann geh und breite dich auf dem Bett aus und bitte mich, dich zu ficken.“
Chu Wanning war dabei, sich zu verlieren.
Der tugendhafte, stolze, reine, strenge Yuheng Ältester hielt sich von
Männern und Frauen gleichermaßen fern und frönte weder erotischer Kunst noch
amourösem Gesang, immer unbestechlich keusch und distanziert. Oder, einfacher
gesagt, er hatte praktisch keine Ahnung von Liebe und Lust.
Und so, unglücklicherweise für ihn, brach trotz seiner Wut all seine
Verteidigung angesichts dieses intensiven, ungewohnten Gefühls zusammen. Er war
vollkommen besiegt worden.
Mo Ran wartete kurz, erhielt aber keine Reaktion. Er fluchte leise und
fing wieder an, Chu Wanning zu küssen, unfähig, sich zurückzuhalten. Er zog
sich zurück, nachdem er sich an den Lippen seines Shizuns sattgesehen hatte,
und zog einen durchsichtigen Faden hinter sich her, bevor er nicht allzu sanft
in Chu Wannings Nacken biss, ihn leckte und küsste, bis zu seiner Schulter,
seinem Ohr.
Chu Wannings Kopfhaut wurde noch taub, als Mo Ran anfing, grob an seiner
Robe zu ziehen und zu murmeln. „Warum gibst du vor, so tugendhaft und heilig zu
sein?!"
Als Chu Wanning die Augen hob, um ihn anzusehen, war Mo Rans Blick
erhitzt, wahnsinnig, ein seltsames Leuchten lag in den Augenwinkeln, als würde
ein lang angesammelter Hass endlich hervorbrechen.
Aber auch so, als sei nach langen Jahren der Zurückhaltung die brüllend
heiße Lava der Begierde, die unter Steinschichten aufgetaucht war, war endlich
übergelaufen.
Chu Wanning wollte den Blick abwenden, als wäre er von der Intensität
von Mo Rans räuberischem Blick verbrannt worden, aber Mo Ran durchschaute seine
Absichten und packte sein Gesicht, bevor er etwas tun konnte.
„Schau mich an." Mo Rans Stimme war rau und hitzig, sie zitterte
leicht vor Aufregung ‒ oder vielleicht etwas anderem ‒ und erfüllt von dem
Verlangen eines Tieres, seine Beute zu verschlingen. „Ich sagte, schau mich
an!"
Chu Wanning schloss zitternd die Augen.
Dieser Traum war viel zu absurd...
„Shizun." Die Stimme an seinem Ohr wurde plötzlich warm und weich,
ähnlich dem Ton, mit dem Chu Wanning vertraut war. „Shizun, wach auf."
Chu Wanning erkannte verschwommen Mo Rans Gesicht, das nur wenige
Zentimeter von seinem entfernt schwebte. Er reagierte sofort mit einem heftigen
und gut gezielten Schlag, der fest auf der Wange des Jungen landete.
Mo Ran, wurde überrascht, und aß die Ohrfeige frontal. Er stieß ein: „Ah!“,
aus und riss die Augen weit auf. „Shizun!
Wofür war das?"
Chu Wanning antwortete nicht, als er sich aufsetzte, seine Phönixaugen
flackerten vor Wut und Alarmbereitschaft. Sein Körper zitterte immer noch,
Traum und Realität vermischten sich und machten ihn wahnsinnig.
„Shizun..."
„Bleib weg!", schrie Chu Wanning schroff, die Brauen zu einem
finsteren Blick gesenkt.
Mo Ran erschrak über diese extreme Reaktion und es verging eine Weile,
bevor er vorsichtig fragte: „Hattest du einen Albtraum?“
Albtraum... Genau, es war ein Traum... Es war nur ein
Traum. Chu Wanning starrte die Person vor ihm eine ganze Weile verständnislos
an, bevor er langsam die Scherben seiner Fassung aufsammeln konnte.
Er lag in der Bibliothek des Roten-Lotus-Pavillons. Die Loyalitätshalle
und der erwachsene Mo Ran waren nirgends zu sehen. Das Einzige, was vor ihm
war, war ein Gesicht, das noch jung und kindlich war.
Endlich ganz wach, hielt Chu Wanning für einen Moment inne, um seinen
Gesichtsausdruck zu schulen, während er demonstrativ seine Kleidung wieder
zurechtrückte. Seine schlanken Finger zitterten immer noch leicht, als er die
Aufregung unterdrückte und das Unbehagen blieb, und erst nach einer Pause sagte
er: „Mn. Ich habe geträumt und…jemanden geschlagen.“
Mo Ran rieb sich die Röte auf seiner Wange und stieß ein leises
Schmerzenszischen aus. „Wovon hat Shizun geträumt? Was für ein kräftiger Schlag…“
Verlegenheit blitzte auf Chu Wannings Gesichtszügen auf. Er presste die
Lippen zusammen, wandte sich ab und sagte hochmütig nichts.
Sein Gesicht war ruhiges Wasser, aber sein Herz war voller wild
krachender Wellen. Er konnte förmlich spüren, wie sein eigener Stolz kurz davor
war, in Millionen winzige Stücke zu zerspringen. Er konnte nicht glauben, dass
er von so etwas unsäglich Absurdem träumen würde, von solch schmutzigen Worten.
Wie absolut schamlos! Wie konnte er sich überhaupt noch einen Lehrer nennen.
Mehr noch, sein nutzloser Körper hatte auf diesen demütigenden Traum
reagiert. Er fühlte sich, als würde er kurz vor einem Zusammenbruch stehen...
Glücklicherweise waren seine Roben weit und locker sitzend und verbargen
seine Scham vor den Augen anderer.
Chu Wannings Gesicht verdunkelte sich immer noch düster, als er seine
Stirn in eine Hand stützte. Er konnte den Traum-Mo Ran nicht packen, um seiner
Wut Luft zu machen, aber direkt vor seinen Augen stand eine verfügbare
Alternative, die sich praktischerweise vor Chu Wannings Tür gestellt hatte.
Also fragte er mit finsterem Blick mürrisch: „Was soll das, mitten in der Nacht
in mein Privatquartier zu platzen, als gehöre dir der Rote-Lotus-Pavillon? Seit
wann bist du der Yuheng Ältester?“
Mo Ran konnte nicht sofort antworten. Erst eine Ohrfeige ohne Grund und dann
eine ordentliche Standpauke. Er fühlte sich ein wenig ungerecht behandelt und
murmelte mit leiser Stimme: „Was hat dich dieses Mal so wütend gemacht?“
Chu Wanning runzelte die Stirn. „Ich bin nicht wütend. Ich werde wieder
schlafen ‒ raus!"
„Aber Shizun, es ist schon morgen."
Chu Wanning hielt inne.
„Ich habe mich nur getraut, den Roten-Lotus-Pavillon ohne Erlaubnis zu
betreten, um nach dir zu suchen, weil wir schon eine ganze Weile an der
Plattform der Sünde und der Tugend warten, aber Shizun kam nicht."
Nach einem langen, langen Moment des Schweigens öffnete Chu Wanning ein
verschlossenes Fenster. Tatsächlich war die Sonne schon weit in den Himmel
gestiegen, die Vögel sangen und die Käfer summten.
Chu Wannings Stirnrunzeln wurde noch dunkler. Er sah aus, als würde er
Tianwen herbeirufen und jede Sekunde damit anfangen, ihn herumzupeitschen.
Zu denken, dass er tatsächlich bis zum frühen Morgen in einen erotischen
Traum versunken war. Hätte Mo Ran nicht nach ihm gesucht, wäre der Traum
vielleicht sogar weitergegangen‒
Der Gedanke ließ die Ader an Chu Wannings Schläfe pochen, und wo sein
Griff den Fensterrahmen fester drückte, wurden seine Fingergelenke blass wie
Jade.
Chu Wanning praktizierte eine bewusste Kultivierung, die beinhaltete,
seinen Geist mit Zurückhaltung und Disziplin zu kultivieren, und machte ihn
geübt darin, Begierden zu unterdrücken. Davor hatte er noch nie einen
unanständigen Gedanken gehabt, geschweige denn einen erotischen Traum.
Mit seinen Prinzipien war Chu Wanning wie ein hölzerner Mann: Dumm,
tollpatschig und steif obendrein. Seine spirituelle Kultivierung war so weit
fortgeschritten, dass er sich von allen Begierden völlig getrennt hatte, und
wenn er nichts anderes zu tun hatte, blickte er oft verächtlich auf Liebespaare
und duale Kultivierungspartner herab und fühlte sich ziemlich selbstgefällig,
dass er tugendhaft und unbestechlich war.
Wer hätte am Ende ahnen können, dass er so tief fallen würden? Durch die
Hände seines eigenen Schülers.
Der weise, starke, edle und unnahbare Chu-Zongshi wagte es nicht einmal,
Mo Ran anzusehen, als er wütend ausspuckte: „Beeil dich und komm mit mir zur
Plattform der Sünde und der Tugend zum Morgentraining!“, bevor er sich abrupt
umdreht, ging und sofort verschwand.
Xue Meng und Shi Mei hatten lange gewartet und saßen im Schatten eines
Baumes und unterhielten sich, als Chu Wanning ankam.
Shi Mei war verstört. „Shizun verspätet sich nie. Ist etwas passiert? Es
ist so spät und er ist immer noch nirgends zu sehen.“
Xue Meng war noch verzweifelter. „Hat Mo Ran nicht nach Shizun gesucht?
Es ist eine Weile her und er ist immer noch nicht zurück. Wenn ich gewusst
hätte, dass das Passieren würde, wäre ich mit ihm gegangen. Ich hoffe, Shizun
ist nicht krank!“
„Shizuns Wunde an der Schulter war ziemlich schwer, selbst nach einer
angemessenen Behandlung“, sagte Shi Mei. „Und er neigt dazu, krank zu werden,
also ist das nicht unwahrscheinlich…“
Daraufhin wurde Xue Meng noch unruhiger, bis er plötzlich aufstand. „Ich
kann nicht mehr warten. Wir können uns nicht auf diesen unzuverlässigen Köter
Mo Ran verlassen ‒ ich werde selbst nach Shizun sehen!“
Aber als er sich umdrehte, stand dort Chu Wanning, dessen makellose
Roben flatterten, als er Hinüberschritt.
„Shizun!", rief das Paar unter dem Baum gleichzeitig.
„Ich wurde von einigen Sachen aufgehalten“, sagte Chu Wanning. „Wir
machen heute Kampfübungen. Lasst uns gehen."
Als Chu Wanning nicht aufpasste, wandte sich Shi Mei an Mo Ran, der ihm
folgte. „Geht es Shizun gut?", fragte er leise. „Was war der Grund für die
Verzögerung?"
Mo Ran verdrehte die Augen. „Er hat nur verschlafen."
„Äh?"
„Shh, tu so, als wüsstest du es nicht." Mo Ran rieb sich die Wange,
die von der Ohrfeige immer noch wund war. Er wollte es definitiv nicht zugeben.
Shi Mei blinzelte. „Warum ist deine linke Wange so rot?"
„Wenn du weiter fragst, wird meine rechte Wange mitmachen“, sagte Mo Ran
leise. „Lass es sein. Lass uns einfach beeilen und ihm folgen.“
Als sie auf dem Übungsplatz ankamen, wies Chu Wanning Mo
Ran und Shi Mei an, zuerst ein Übungskampf zu machen und Xue Meng
zurückzulassen.
„Setz dich“, sagte Chu Wanning.
Obwohl Xue Meng den Grund für das Kommando nicht kannte, behandelte er
jedes Wort seines Shizun wie ein Gesetz. Er gehorchte sofort und setzte sich auf den
Platz.
Chu Wanning setzte sich ihm gegenüber. „Der Spirituelle Bergwettbewerb
findet in drei Jahren statt. Was sind deine Pläne?“
Xue Meng sah nach unten und es verging ein Moment, bevor er durch
zusammengebissene Zähne sagte: „Zu gewinnen.“
Wenn Chu Wanning ihn das vor ihrer Reise zum Jincheng See gefragt hätte,
hätte Xue Meng arrogant und bestimmt geantwortet. Von diesem Wort blieb nun nur
noch eine einfache, hartnäckige Weigerung, seinen Stolz aufzugeben. Es war
nicht so, dass er kein Selbstbewusstsein hatte, sondern dass er sich weigerte,
einfach beiseitezutreten und seinen Titel ‘der Liebling des Himmels‘ kampflos
an jemand anderen zu übergeben.
Nach diesen Worten warf Xue Meng Chu Wanning einen Blick zu, sein Herz
voller Angst.
Chu Wanning sah ihn ohne den geringsten Hohn oder Zweifel an. Er sagte
nur einfach: „Gut."
Xue Mengs Augen leuchteten sofort auf und er stolperte vor Aufregung
über seine Worte. „Shizun, denkst du ‒ denkst du, ich kann immer noch… Ich…“
„Meine Schüler geben nicht kampflos auf."
„Shizun..."
„Am spirituellen Bergwettbewerb nehmen herausragende Jugendliche aller
Sekten teil. Wer keine heiligen Waffen hat, wird dir natürlich nicht gewachsen
sein, aber selbst, wenn dein Gegner eine führt, brauchst du keine Angst zu
haben. Eine heilige Waffe ist nicht so etwas, das man in kurzer Zeit leicht
beherrschen kann. Auch wenn deine Klinge, Longcheng, im Vergleich etwas
schwächer ist, so ist sie doch eine hervorragende, hochwertige Waffe
sterblicher Handwerkskunst. Solange du in den nächsten drei Jahren fleißig
trainierst und übst, liegt ein Sieg für dich sicherlich nicht außerhalb des
Bereiches des Möglichen."
Es war allgemein bekannt, dass Chu-Zongshi ein scharfes Auge und ein
solides Urteilsvermögen im Bereich der Kampfkünste hatte. Außerdem war er nicht
der Typ, der aus Sympathie aufmunternde Notlügen erzählte. Daher wurde Xue
Mengs Stimmung durch diese Worte sehr gehoben. „Meint Shizun das wirklich
ernst?"
Chu Wanning kniff die Augen zusammen. „Wie alt bist du, Xue Meng?",
fragte er leichthin. „Ich verhätschle niemanden über fünf."
Xue Meng, ein wenig verlegen, rieb sich seine Nase und grinste.
„Sieg und Niederlage sind nichts, was man kontrollieren kann“, fuhr Chu Wannning
fort. „Wichtig ist, stolz auf sich selbst zu sein. Gib einfach dein Bestes und
mach dir nicht zu viele Gedanken über das Ergebnis.“
„Verstanden!", antwortete Xue Meng.
Nachdem er Xue Mengs Sorgen beseitigt hatte, machte sich Chu Wanning auf
den Weg zum Übungsfeld. Er näherte sich von der Seite, an der sich die
Übungspuppen befanden. Um zu verhindern, dass die Schüler beim Training mit den
Puppen versehentlich Passanten verletzten, war dieser Bereich in einiger
Entfernung angelegt worden. Man musste einen langen Korridor hinuntergehen und
um eine Ecke biegen, um ihn zu erreichen.
Shi Mei und Mo Ran unterhielten sich mit dem Rücken zu Chu Wanning,
nicht zu nah und nicht zu weit weg, gerade noch in Hörweite.
„Ihre beide ...“ Chu Wanning wollte sie gerade herbeirufen, aber als er den Anblick vor sich sah, hörte er plötzlich auf zu reden.
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