„Mein Herz hat sich beruhigt, und meine Gedanken sind zu Asche
geworden
Doch unerwartet scheint das Licht des Frühlings durch die kalte
Nacht.
Könnte es der Himmel sein, der den Grashalm in dem abgelegenen Tal
bemitleidet?
Doch ich fürchte, die Welt ist unberechenbar oder voller
Mühsal."
Der trällernde
Klang der klaren Frauenstimme wehte zu seinen Ohren, die poetischen Verse
kaskadierten wie Perlen und Jade, aber alles, was der Klang bewirkte, war, dass
Mo Rans Kopf pochte. Die Ader an seiner Stirn zuckte wie verrückt.
„Was soll der
ganze Lärm?! Wo kommt diese jammernde Banshee überhaupt her?! Diener, tretet diese Schlampe vom
Berg!“
Erst nachdem er
dies gebrüllt hatte, erkannte Mo Ran erschrocken, dass etwas nicht stimmte.
Sollte er nicht tot sein?
Hass, Kälte,
Schmerz und Einsamkeit verschmolzen zu einem stechenden Gefühl in seiner Brust.
Mo Rans Augen flogen auf.
Jede Erinnerung an
das, was kurz vor seinem Tod geschah, zerstreute sich wie Schnee im Wind. Er
fand sich auf einem Bett liegend wieder, aber es war nicht sein Bett auf den
Sisheng-Gipfel, sondern ein Bett, das mit Drachen und Phönixen in stark
duftendes Holz geschnitzt war. Die abgenutzte Bettwäsche war rosa und lila
gefärbt und mit Mandarinenten bestickt worden — die Art von Bett, die man nur
in Bordellen findet.
Mo Ran erstarrte.
Er wusste, wo er war. Dies war das 'Haus der Unterkunft' der unsterbliche
Pfirsich Pavilion in der Nähe des Sisheng-Gipfels. (Dieses sogenannte 'Haus der
Unterkunft' bedeutete einfach 'ein Bordell' — kommt her zum Spaß, ohne
Bedingungen.)
In seiner Jugend
hatte Mo Ran eine Zeit der Ausschweifung durchgemacht, während der er seine
Nächte meistens in genau dieser Einrichtung verbracht hatte.
Aber dieser Ort war
vor langer Zeit verkauft und in eine Weinhandlung umgewandelt worden, während
er in den Zwanzigern gewesen war. Wie war er nach seinem Tod ausgerechnet
wieder hierher gekommen?
Hatte er in seinem
Leben zu viele furchtbare Sünden begangen und zu vielen Menschen Unrecht getan,
so sehr, dass der König der Unterwelt ihn bestraft hatte, indem er ihn als
Prostituierte reinkarnieren ließ, um Kunden zu bedienen?
Während Mo Ran
seiner Fantasie freien Lauf ließ, drehte er sich träge im Bett um. Unerwartet
befand er sich einer schlafenden Person gegenüber.
Was zur Hölle!
Warum war da eine Person neben ihm?! Ein Mann noch dazu und ganz nackt
obendrein!
Der Mann hatte eine
androgyne Erscheinung mit sanften, lieblichen Gesichtszügen, die dem Auge
gefielen. Mo Ran hielt sein Gesicht ausdruckslos, aber sein Herz war voller
Aufruhr. Er starrte eine Weile auf das schlummernde Gesicht dieses hübschen
Jungen, bevor es ihn wie einen Blitz traf.
War das nicht der
Junge, in den er sich verliebt hatte, als er jung war? War er nicht ... Rong
San genannt worden? Oder war es Rong Jiu?
Es spielte keine
Rolle, ob es San oder Jiu gewesen war, was zählte, war, dass dieser
Prostituierte sich eine sexuell übertragbare Krankheit eingefangen hatte und
vor so vielen Jahren gestorben war, dass inzwischen sogar seine Knochen
verrottet sein müssten. Doch hier war er, zart zusammengerollt an Mo Rans
Seite, der Nacken und die Schultern waren überall mit blauen und violetten
Bissen übersät.
Mo Ran verzog das
Gesicht, hob die Bettdecke hoch und warf einen Blick nach unten. Dieser Rong
Jiu oder San oder wie auch immer — er würde ihn vorerst nur Rong Jiu nennen —
zumindest war sein hübscher kleiner Körper mit Seilverbrennungen übersät, und
seine blassen, zarten Schenkel waren immer noch kunstvoll mit roten Seilen
gefesselt.
Mo Ran strich sich
über sein Kinn. Wie interessant. Er dachte nach: Diese exquisite Seilkunst,
diese geschickte Technik, diese vertraute Szene ... War das nicht seine eigene
verdammte Handarbeit?
Als Kultivierer war
das Konzept der Wiedergeburt für ihn nicht neu und er begann zu vermuten, dass
er irgendwie in der Zeit zurückgekehrt war. Um seinen Verdacht zu bestätigen,
suchte Mo Ran einen Kupferspiegel. Der Spiegel war abgenutzt, aber in einem guten
Zustand, um seine Erscheinung darin vage erkennen zu können.
Mo Ran war
zweiunddreißig gewesen, als er starb, aber das Gesicht, das sich im Spiegel
abbildete, war ziemlich jung. Es war ein charmantes Gesicht, das jugendliche
Kühnheit ausstrahlte, und es sah nicht älter als fünfzehn oder sechzehn
aus.
Es war niemand
sonst im Raum. So drückte der einst grausame Herrscher der Kultivierungswelt,
der Despot von Sichun, Kaiser des Reiches der Sterblichen und der Herr des
Sisheng-Gipfels, Taxian-Jun, Mo Ran selbst, nach langer Überlegung seine
ehrlichen Gedanken aus: „Scheiße ...“
Durch diesen ausruf
wachte der schlafende Rong Jiu auf.
Das hübsche Ding
setzte sich langsam auf, eine dünne Decke, die von seiner Schulter glitt,
zeigte eine Fläche blasser Haut. Er raffte sein langes, weiches Haar, hob seine
pfirsichfarbenen Augen, die mit roter Farbe verschmiert waren, und gähnte: „Oh,
Mo-Gongzi, du bist heute aber früh aufgewacht.“
Mo Ran antwortete
nicht. Vor langer Zeit hatte er tatsächlich Rong Jius Typ gemocht: Zart und
androgyn. Aber jetzt konnte sich der zweiunddreißigjährige Taxian-Jun nicht
erklären, was zum Teufel er sich dabei gedacht hatte, das er diese Art von Mann
attraktiv fand.
„Hast du letzte
Nacht nicht gut geschlafen? Ein Albtraum?“
Dieser
Ehrwürdige ist verdammt noch mal gestorben — was ist das für ein Albtraum?
Rong Jiu dachte, Mo
Rans anhaltendes Schweigen lindere das Symptom schlechter Laune, also glitt er
aus dem Bett, stellte sich vor das geschnitzte Fenster und schlang seine Arme
von hinten um Mo Ran.
„Mo-Gongzi, sieh
mich an“, sang er schüchtern, „Wozu distanzierst du dich?"
Mo Rans Gesicht
wurde bei dieser Umarmung blau. Er wollte nichts mehr, als dieses Luder von
sich zu reißen und diesem zerbrechlich aussehenden Gesicht ein paar Dutzend
Ohrfeigen zu verpassen, aber er schaffte es, den Drang zu unterdrücken.
Sein Kopf schwirrte
immer noch vor Ungewissheit über die ganze Situation. Immerhin, wenn er
wirklich wiedergeboren worden wäre, hätte er Rong Jiu nicht einfach aus
heiterem Himmel verprügeln können, nachdem er den Vortag damit verbracht hatte,
ganz verliebt in ihn zu sein. Das würde den Anschein erwecken, als hätte er den
Verstand verloren. Das kam definitiv nicht in Frage.
Mo Ran arrangierte
seine Gesichtszüge, um einen Anschein von Vergesslichkeit zu erwecken: „Welchen
Tag haben wir?"
Rong Jiu blinzelte
ihn an und lächelte dann: „Der vierte Mai."
„Das
dreiunddreißigste Jahr?"
„Das war das letzte
Jahr. Es ist jetzt das vierunddreißigste Jahr. Man sagt, dass große Männer dazu
neigen, vergesslich zu sein. Mo-Gongzi ist da keine Ausnahme.“
Das
vierunddreißigste Jahr... Die Zahnräder in Mo Rans Kopf drehten sich schnell.
Dies war das Jahr, in dem er sechzehn wurde und in dem er als Anführer des
lange verschollenen Neffen des Sisheng Gipfels identifiziert worden war. Über
Nacht war er von einem erbärmlichen, schikanierten Hund zu einem Phönix auf dem
Ast geworden.
Dann... war er
wirklich wiedergeboren worden? Oder war das nur ein hohler Traum im Tod?
Ron Jiu lächelte:
„Mo-Gongzi ist so hungrig, dass er sich nicht einmal an das Datum erinnert.
Warte einen Moment hier. Ich hole etwas zu essen. Wie klingen gebratene
Youxuan-Pfannkuchen?“
Der neugeborene Mo
Ran war sich noch nicht sicher, wie er damit umgehen sollte, aber er dachte,
dass alles in Ordnung sein sollte, wenn er einfach den gleichen Ansatz wie
zuvor verfolgte. Und so dachte er an seine charismatische Art dieser längst
vergangenen Tage zurück und drückte, seinen Ekel unterdrückend, spielerisch
Rong Jius Schenkel.
„Klingt lecker“,
sagte er, „Bring auch eine Schüssel Reisbrei mit und wenn du zurückkommst,
möchte ich, dass du mich fütterst."
Rong Jiu zog sich
etwas Kleidung an und ging, kehrte bald mit einem Tablett zurück, auf dem eine
Schüssel Kürbisreisbrei, zwei knusprige Youxuan-Pfannkuchen und ein Teller mit
Vorspeisen standen.
Mo Ran war zufällig
etwas hungrig und wollte gerade nach dem Gebäck greifen, als Rong Jiu seine
Hand wegschob: „Erlaub mir, Gongzi zu dienen."
Rong Jiu nahm einen
Pfannkuchen und setzte sich auf Mo Rans Schoß. Er trug nichts als dieses dünne
Gewand, und seine glatthäutigen Schenkel spreizten sich weit, während er sich
eng an Mo Ran schmiegte. Ab und zu rieb er sich sogar an ihm. Seine Absichten
waren offensichtlich.
Mo Ran starrte Rong
Jius Gesicht lange an.
„Warum starrst du
mich an?“, fragte Rong Jiu mit gespieltem Unmut, weil er dachte, er würde ihn
mit seinem Tun wieder erregen, „Das Essen wird kalt.“
Mo Ran schwieg
einen weiteren Moment. Als er sich an die 'gute Tat' erinnerte, die Rong Jiu in
seinem früheren Leben hinter seinem Rücken vollbracht hatte, verzogen sich
seine Mundwinkel zu einem bittersüßen Lächeln.
Der große
Taxian-Jun hatte viele eklige Dinge getan. Nichts war zu grob für ihn, solange
er Lust dazu hatte. Das hier wäre nur eine Show — ein Kinderspiel.
Mo Ran lehnte sich
lässig gegen den Stuhl zurück und lächelte: „Mach Sitz."
„Ich... ich sitze
schon?“
„Du weißt ganz
genau, wie du dich auf mich zu setzen hast."
Rong Jiu errötete
und spuckte: „Wozu die Eile, Gongzi? Warum nicht zuerst fertig
ess—ah!"
Bevor Rong Jiu
seinen Satz beenden konnte, zog Mo Ran ihn nach vorne und drückte ihn wieder
nach unten. Rong Jius Hände zitterten und stießen die Schüssel mit Reisbrei auf
den Boden.
„Mo-Gongzi“,
brachte er zwischen Keuchen hervor, „die Schüssel …“
„Lass
sie."
„A... aber du
solltest trotzdem zuerst essen....nngh...ah.."
„Esse ich nicht
gerade?", Mo Ran hielt seine Hüfte, das schöne Antlitz von Rong Jiu mit
zurückgeworfenem Kopf spiegelte sich in seinen pechschwarzen Pupillen
wider.
In Mo Rans früherem
Leben hätte er gerne diese fesselnden roten Lippen in diesen Momenten der
Intimität geküsst. Schließlich war Rong Jiu hübsch und wusste genau die
richtigen Worte zu sagen. Es wäre eine Lüge gewesen zu sagen, dass Mo Ran nie
etwas für ihn empfunden hätte.
Aber jetzt, da Mo
Ran wusste, was diese Lippen für verräterische Dinge getan hatten, war ihm
unerträglich übel und er hatte absolut kein Interesse daran, sie zu
küssen.
Der
zweiunddreißigjährige Mo Ran unterschied sich in vielerlei Hinsicht von dem
fünfzehnjährigen Mo Ran. Zum Beispiel hatte der Fünfzehnjährige noch Sanftmut
in Liebe und Intimität gekannt. Der Dreißigjährige kannte jedoch nur noch
Gewalt.
Nachdem Mo Ran
fertig war, schaute er Rong Jiu an, der vom Ficken fast ohnmächtig geworden
war, mit einem dunklen Unterton in seinem Blick. Während er hinsah, kräuselten
sich seine Augenwinkel leicht und trugen einen Hauch dieses süßen Lächelns. Er
sah unglaublich gut aus, wenn er lächelte. Seine Augen waren von einem
kräftigen, satten Schwarz, das aus bestimmten Blickwinkeln einen arroganten
violetten Schimmer hatte.
Er hatte bislang
immer jeden ihm angetanen Groll gerächt. Diesmal würde es nicht anders
sein.
Als Mo Ran darüber
nachdachte, wie gut er sich in seinem letzten Leben um Rong Jiu gekümmert hatte
‒ wie er überhaupt daran gedacht hatte, Rong Jius Freiheit zu erkaufen ‒ und
wie Rong Jiu es ihm zurückgezahlt hatte, indem er mit anderen gegen ihn
intrigiert hatte, konnten seine Augen nicht anders, als sich noch tiefer zu
einem Lächeln zu krümmen, und er drückte die Scherbe gegen Rong Jius
Wange.
Der Körper dieser
Person war seine Lebensgrundlage. Ohne dieses Gesicht hätte er nichts. Er würde
gezwungen sein, wie ein Hund durch die Straßen zu wandern, auf dem Boden zu
kriechen, getreten zu werden und alle Arten von Verachtung und Misshandlungen
zu erleiden ... Mo Ran war so entzückt von diesem bloßen Gedanken, dass sogar
der Ekel von diesem verdammten Rong Jiu, der ihn überkam, verschwand wie
Rauch.
Sein Lächeln wurde
noch schöner. Seine Hand drückte ganz leicht nach unten, und ein Blutfaden, ein
bezauberndes Scharlachrot, sickerte heraus. Der bewusstlose Rong Jiu schien es
zu spüren und gab einen leisen, schmerzerfüllten Laut von sich. Mit seinen Tränen,
die an seinen Wimpern klebten, bot er einen ziemlich erbärmlichen
Anblick.
Mo Rans Hand hielt
ruckartig inne. Ein lieber Freund war ihm in den Sinn gekommen.
Plötzlich wurde ihm
klar, was er gerade vorhatte. Es dauerte ein paar benommene Momente, bevor er
schließlich langsam seine Hand senkte.
Er hatte so viel
Böses getan, dass es zur Gewohnheit geworden war. Er hatte sogar vergessen,
dass er jetzt wiedergeboren war.
In diesem Moment
mussten all diese Dinge noch geschehen. Unwiderrufliche Fehler waren noch nicht
begangen worden, und diese Person... lebte noch. Es war nicht nötig, denselben
grausamen Weg zu gehen. Er konnte es hinter sich lassen.
Mo Ran setzte sich,
einen Fuß auf das Bett gestützt, und spielte geistesabwesend mit dem Stück
zerbrochenem Porzellan in seiner Hand. Als er einen fettigen Pfannkuchen
bemerkte, der immer noch auf dem Tisch lag, griff er danach. Krümel flogen
überall hin und seine Lippen glänzten ölig.
Youxuan-Pfannkuchen
waren eine Spezialität dieses Bordells. Sie waren nicht so gut — eigentlich
ziemlich geschmacklos, besonders im Vergleich zu den Köstlichkeiten, die Mo Ran
in Zukunft probieren würde — aber nachdem dieses Bordel pleite gegangen war,
würde Mo Ran sie nie wieder essen können. Doch in diesem Moment, selbst nach
allem, was in der Vergangenheit passiert war, war er hier und kostete noch
einmal diesen vertrauten Geschmack.
Das unwirkliche
Gefühl, wiedergeboren zu sein, ließ mit jedem Bissen nach. Als er den
Pfannkuchen aufgegessen hatte, war sein Geist endlich frei von der
Benommenheit, die er seit dem Aufwachen hatte.
Er war wirklich
wiedergeboren worden. Alles Hasserfüllte in seinem Leben, alles, was er nicht
zurücknehmen konnte, alles, war noch nicht geschehen. Er hatte seinen Onkel und
seine Tante noch nicht getötet, noch nicht zweiundsiebzig Städte dem Erdboden
gleichgemacht, noch nicht seinen Lehrer und seine Vorfahren verraten, noch
nicht geheiratet, noch nicht ...
Noch war niemand
gestorben.
Mo Ran genoss den
Geschmack in seinem Mund, leckte an seinen Zähnen entlang und spürte, wie sich
der Freudenfaden in seiner Brust schnell zu fieberhafter Erregung aufblähte. In
seinem letzten Leben hatte er Himmel und Erde zurechtgewiesen und mit allen drei
verbotenen Techniken des Reiches der Sterblichen experimentiert. Er hatte zwei
dieser drei gemeistert; nur die letzte, die Wiedergeburt, war ihm trotz seines
natürlichen Talents nicht gelungen.
Unerwarteterweise
war ihm das, was er im Leben nicht erlangt hatte, im Tod mühelos in den Schoß
gefallen.
All die Abneigung,
der Ekel, die Trostlosigkeit, die Einsamkeit, all seine komplizierten Gefühle
aus seinem früheren Leben blieben in seiner Brust verschlossen. Der Anblick der
vielen, die auf den Sisheng-Gipfel zumarschierten, die zehntausend Fackelfeuer,
war ihm frisch in Erinnerung geblieben.
Damals hatte er
wirklich nicht mehr leben wollen. Jeder hatte gesagt, dass seine gesamte
Existenz alle verfluchte, die ihm nahekamen, und dass er dazu bestimmt war,
alleine zu sterben. Alle hatten ihm den Rücken zugekehrt. Gegen Ende fühlte
sich sogar Mo Ran selbst wie ein wandelnder Toter, apathisch und
isoliert.
Er wusste nicht,
was und wohin die Dinge gegangen waren, damit ein unwiederbringlich böser
Mensch wie er die Chance bekam, alles noch einmal zu machen, nachdem er sein
eigenes Leben beendet hatte.
Warum sollte er
Rong Jius Gesicht wegen eines so dürftigen Grolls vor so langer Zeit zerstören?
Ron Jiu liebte Geld. Mo Ran würde ihn dieses Mal einfach nicht bezahlen, und
obendrein würde er etwas Silber mitnehmen, um ihm eine Lektion zu erteilen. Was
Rong Jius Leben anging – so wollte er sich diese Bürde jetzt nicht mehr
aufladen.
„Ich lasse dich
leicht davonkommen, Rong Jiu“, Mo Ran sagte dies mit einem Lächeln und warf die
Porzellanscherbe aus dem Fenster.
Dann machte er sich
daran, Rong Jius Juwelen und Wertsachen auszuräumen, steckte sie alle in seine
Tasche, bevor er sich in aller Ruhe anzog und sich in Ordnung brachte.
Schließlich verließ er gemächlich das Etablissement.
Onkel, Tante,
Cousin Xue Meng, Shizun und... Mo Rans Augen wurden weicher bei dem Gedanken an eine letzte
Person: Shige, ich komme.
Erklärungen:
Eine Banshee ist in der keltischen Mythologie und im
Volksglauben Irlands ein weiblicher Geist aus der Anderswelt, dessen Erscheinung einen
bevorstehenden Tod ankündigt.
Shige ist die Bezeichnung
für einen älteren Kampfbruder. Für hochrangige männliche Mitglieder der eigenen
Sekte.
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