Kapitel 2 ~ Dieser Ehrwürdige lebt

Mein Herz hat sich beruhigt, und meine Gedanken sind zu Asche geworden

Doch unerwartet scheint das Licht des Frühlings durch die kalte Nacht.

Könnte es der Himmel sein, der den Grashalm in dem abgelegenen Tal bemitleidet?

Doch ich fürchte, die Welt ist unberechenbar oder voller Mühsal." 

 

Der trällernde Klang der klaren Frauenstimme wehte zu seinen Ohren, die poetischen Verse kaskadierten wie Perlen und Jade, aber alles, was der Klang bewirkte, war, dass Mo Rans Kopf pochte. Die Ader an seiner Stirn zuckte wie verrückt. 

„Was soll der ganze Lärm?! Wo kommt diese jammernde Banshee überhaupt her?! Diener, tretet diese Schlampe vom Berg!“ 

Erst nachdem er dies gebrüllt hatte, erkannte Mo Ran erschrocken, dass etwas nicht stimmte. Sollte er nicht tot sein? 

Hass, Kälte, Schmerz und Einsamkeit verschmolzen zu einem stechenden Gefühl in seiner Brust. Mo Rans Augen flogen auf. 

Jede Erinnerung an das, was kurz vor seinem Tod geschah, zerstreute sich wie Schnee im Wind. Er fand sich auf einem Bett liegend wieder, aber es war nicht sein Bett auf den Sisheng-Gipfel, sondern ein Bett, das mit Drachen und Phönixen in stark duftendes Holz geschnitzt war. Die abgenutzte Bettwäsche war rosa und lila gefärbt und mit Mandarinenten bestickt worden — die Art von Bett, die man nur in Bordellen findet. 

Mo Ran erstarrte. Er wusste, wo er war. Dies war das 'Haus der Unterkunft' der unsterbliche Pfirsich Pavilion in der Nähe des Sisheng-Gipfels. (Dieses sogenannte 'Haus der Unterkunft' bedeutete einfach 'ein Bordell' — kommt her zum Spaß, ohne Bedingungen.) 

In seiner Jugend hatte Mo Ran eine Zeit der Ausschweifung durchgemacht, während der er seine Nächte meistens in genau dieser Einrichtung verbracht hatte.

Aber dieser Ort war vor langer Zeit verkauft und in eine Weinhandlung umgewandelt worden, während er in den Zwanzigern gewesen war. Wie war er nach seinem Tod ausgerechnet wieder hierher gekommen? 

Hatte er in seinem Leben zu viele furchtbare Sünden begangen und zu vielen Menschen Unrecht getan, so sehr, dass der König der Unterwelt ihn bestraft hatte, indem er ihn als Prostituierte reinkarnieren ließ, um Kunden zu bedienen? 

Während Mo Ran seiner Fantasie freien Lauf ließ, drehte er sich träge im Bett um. Unerwartet befand er sich einer schlafenden Person gegenüber. 

Was zur Hölle! Warum war da eine Person neben ihm?! Ein Mann noch dazu und ganz nackt obendrein! 

Der Mann hatte eine androgyne Erscheinung mit sanften, lieblichen Gesichtszügen, die dem Auge gefielen. Mo Ran hielt sein Gesicht ausdruckslos, aber sein Herz war voller Aufruhr. Er starrte eine Weile auf das schlummernde Gesicht dieses hübschen Jungen, bevor es ihn wie einen Blitz traf.

War das nicht der Junge, in den er sich verliebt hatte, als er jung war? War er nicht ... Rong San genannt worden? Oder war es Rong Jiu? 

Es spielte keine Rolle, ob es San oder Jiu gewesen war, was zählte, war, dass dieser Prostituierte sich eine sexuell übertragbare Krankheit eingefangen hatte und vor so vielen Jahren gestorben war, dass inzwischen sogar seine Knochen verrottet sein müssten. Doch hier war er, zart zusammengerollt an Mo Rans Seite, der Nacken und die Schultern waren überall mit blauen und violetten Bissen übersät. 

Mo Ran verzog das Gesicht, hob die Bettdecke hoch und warf einen Blick nach unten. Dieser Rong Jiu oder San oder wie auch immer — er würde ihn vorerst nur Rong Jiu nennen — zumindest war sein hübscher kleiner Körper mit Seilverbrennungen übersät, und seine blassen, zarten Schenkel waren immer noch kunstvoll mit roten Seilen gefesselt. 

Mo Ran strich sich über sein Kinn. Wie interessant. Er dachte nach: Diese exquisite Seilkunst, diese geschickte Technik, diese vertraute Szene ... War das nicht seine eigene verdammte Handarbeit? 

Als Kultivierer war das Konzept der Wiedergeburt für ihn nicht neu und er begann zu vermuten, dass er irgendwie in der Zeit zurückgekehrt war. Um seinen Verdacht zu bestätigen, suchte Mo Ran einen Kupferspiegel. Der Spiegel war abgenutzt, aber in einem guten Zustand, um seine Erscheinung darin vage erkennen zu können. 

Mo Ran war zweiunddreißig gewesen, als er starb, aber das Gesicht, das sich im Spiegel abbildete, war ziemlich jung. Es war ein charmantes Gesicht, das jugendliche Kühnheit ausstrahlte, und es sah nicht älter als fünfzehn oder sechzehn aus. 

Es war niemand sonst im Raum. So drückte der einst grausame Herrscher der Kultivierungswelt, der Despot von Sichun, Kaiser des Reiches der Sterblichen und der Herr des Sisheng-Gipfels, Taxian-Jun, Mo Ran selbst, nach langer Überlegung seine ehrlichen Gedanken aus: „Scheiße ...“ 

Durch diesen ausruf wachte der schlafende Rong Jiu auf. 

Das hübsche Ding setzte sich langsam auf, eine dünne Decke, die von seiner Schulter glitt, zeigte eine Fläche blasser Haut. Er raffte sein langes, weiches Haar, hob seine pfirsichfarbenen Augen, die mit roter Farbe verschmiert waren, und gähnte: „Oh, Mo-Gongzi, du bist heute aber früh aufgewacht.“

Mo Ran antwortete nicht. Vor langer Zeit hatte er tatsächlich Rong Jius Typ gemocht: Zart und androgyn. Aber jetzt konnte sich der zweiunddreißigjährige Taxian-Jun nicht erklären, was zum Teufel er sich dabei gedacht hatte, das er diese Art von Mann attraktiv fand. 

„Hast du letzte Nacht nicht gut geschlafen? Ein Albtraum?“ 

Dieser Ehrwürdige ist verdammt noch mal gestorben — was ist das für ein Albtraum? 

Rong Jiu dachte, Mo Rans anhaltendes Schweigen lindere das Symptom schlechter Laune, also glitt er aus dem Bett, stellte sich vor das geschnitzte Fenster und schlang seine Arme von hinten um Mo Ran.

„Mo-Gongzi, sieh mich an“, sang er schüchtern, „Wozu distanzierst du dich?" 

Mo Rans Gesicht wurde bei dieser Umarmung blau. Er wollte nichts mehr, als dieses Luder von sich zu reißen und diesem zerbrechlich aussehenden Gesicht ein paar Dutzend Ohrfeigen zu verpassen, aber er schaffte es, den Drang zu unterdrücken. 

Sein Kopf schwirrte immer noch vor Ungewissheit über die ganze Situation. Immerhin, wenn er wirklich wiedergeboren worden wäre, hätte er Rong Jiu nicht einfach aus heiterem Himmel verprügeln können, nachdem er den Vortag damit verbracht hatte, ganz verliebt in ihn zu sein. Das würde den Anschein erwecken, als hätte er den Verstand verloren. Das kam definitiv nicht in Frage. 

Mo Ran arrangierte seine Gesichtszüge, um einen Anschein von Vergesslichkeit zu erwecken: „Welchen Tag haben wir?" 

Rong Jiu blinzelte ihn an und lächelte dann: „Der vierte Mai." 

„Das dreiunddreißigste Jahr?" 

„Das war das letzte Jahr. Es ist jetzt das vierunddreißigste Jahr. Man sagt, dass große Männer dazu neigen, vergesslich zu sein. Mo-Gongzi ist da keine Ausnahme.“ 

Das vierunddreißigste Jahr... Die Zahnräder in Mo Rans Kopf drehten sich schnell. Dies war das Jahr, in dem er sechzehn wurde und in dem er als Anführer des lange verschollenen Neffen des Sisheng Gipfels identifiziert worden war. Über Nacht war er von einem erbärmlichen, schikanierten Hund zu einem Phönix auf dem Ast geworden. 

Dann... war er wirklich wiedergeboren worden? Oder war das nur ein hohler Traum im Tod? 

Ron Jiu lächelte: „Mo-Gongzi ist so hungrig, dass er sich nicht einmal an das Datum erinnert. Warte einen Moment hier. Ich hole etwas zu essen. Wie klingen gebratene Youxuan-Pfannkuchen?“ 

Der neugeborene Mo Ran war sich noch nicht sicher, wie er damit umgehen sollte, aber er dachte, dass alles in Ordnung sein sollte, wenn er einfach den gleichen Ansatz wie zuvor verfolgte. Und so dachte er an seine charismatische Art dieser längst vergangenen Tage zurück und drückte, seinen Ekel unterdrückend, spielerisch Rong Jius Schenkel.

„Klingt lecker“, sagte er, „Bring auch eine Schüssel Reisbrei mit und wenn du zurückkommst, möchte ich, dass du mich fütterst." 

Rong Jiu zog sich etwas Kleidung an und ging, kehrte bald mit einem Tablett zurück, auf dem eine Schüssel Kürbisreisbrei, zwei knusprige Youxuan-Pfannkuchen und ein Teller mit Vorspeisen standen. 

Mo Ran war zufällig etwas hungrig und wollte gerade nach dem Gebäck greifen, als Rong Jiu seine Hand wegschob: „Erlaub mir, Gongzi zu dienen." 

Rong Jiu nahm einen Pfannkuchen und setzte sich auf Mo Rans Schoß. Er trug nichts als dieses dünne Gewand, und seine glatthäutigen Schenkel spreizten sich weit, während er sich eng an Mo Ran schmiegte. Ab und zu rieb er sich sogar an ihm. Seine Absichten waren offensichtlich. 

Mo Ran starrte Rong Jius Gesicht lange an. 

„Warum starrst du mich an?“, fragte Rong Jiu mit gespieltem Unmut, weil er dachte, er würde ihn mit seinem Tun wieder erregen, „Das Essen wird kalt.“

Mo Ran schwieg einen weiteren Moment. Als er sich an die 'gute Tat' erinnerte, die Rong Jiu in seinem früheren Leben hinter seinem Rücken vollbracht hatte, verzogen sich seine Mundwinkel zu einem bittersüßen Lächeln. 

Der große Taxian-Jun hatte viele eklige Dinge getan. Nichts war zu grob für ihn, solange er Lust dazu hatte. Das hier wäre nur eine Show — ein Kinderspiel. 

Mo Ran lehnte sich lässig gegen den Stuhl zurück und lächelte: „Mach Sitz." 

„Ich... ich sitze schon?“

„Du weißt ganz genau, wie du dich auf mich zu setzen hast." 

Rong Jiu errötete und spuckte: „Wozu die Eile, Gongzi? Warum nicht zuerst fertig ess—ah!" 

Bevor Rong Jiu seinen Satz beenden konnte, zog Mo Ran ihn nach vorne und drückte ihn wieder nach unten. Rong Jius Hände zitterten und stießen die Schüssel mit Reisbrei auf den Boden.

„Mo-Gongzi“, brachte er zwischen Keuchen hervor, „die Schüssel …“ 

„Lass sie." 

„A... aber du solltest trotzdem zuerst essen....nngh...ah.." 

„Esse ich nicht gerade?", Mo Ran hielt seine Hüfte, das schöne Antlitz von Rong Jiu mit zurückgeworfenem Kopf spiegelte sich in seinen pechschwarzen Pupillen wider. 

In Mo Rans früherem Leben hätte er gerne diese fesselnden roten Lippen in diesen Momenten der Intimität geküsst. Schließlich war Rong Jiu hübsch und wusste genau die richtigen Worte zu sagen. Es wäre eine Lüge gewesen zu sagen, dass Mo Ran nie etwas für ihn empfunden hätte. 

Aber jetzt, da Mo Ran wusste, was diese Lippen für verräterische Dinge getan hatten, war ihm unerträglich übel und er hatte absolut kein Interesse daran, sie zu küssen. 

Der zweiunddreißigjährige Mo Ran unterschied sich in vielerlei Hinsicht von dem fünfzehnjährigen Mo Ran. Zum Beispiel hatte der Fünfzehnjährige noch Sanftmut in Liebe und Intimität gekannt. Der Dreißigjährige kannte jedoch nur noch Gewalt. 

Nachdem Mo Ran fertig war, schaute er Rong Jiu an, der vom Ficken fast ohnmächtig geworden war, mit einem dunklen Unterton in seinem Blick. Während er hinsah, kräuselten sich seine Augenwinkel leicht und trugen einen Hauch dieses süßen Lächelns. Er sah unglaublich gut aus, wenn er lächelte. Seine Augen waren von einem kräftigen, satten Schwarz, das aus bestimmten Blickwinkeln einen arroganten violetten Schimmer hatte.

Er hatte bislang immer jeden ihm angetanen Groll gerächt. Diesmal würde es nicht anders sein. 

Als Mo Ran darüber nachdachte, wie gut er sich in seinem letzten Leben um Rong Jiu gekümmert hatte ‒ wie er überhaupt daran gedacht hatte, Rong Jius Freiheit zu erkaufen ‒ und wie Rong Jiu es ihm zurückgezahlt hatte, indem er mit anderen gegen ihn intrigiert hatte, konnten seine Augen nicht anders, als sich noch tiefer zu einem Lächeln zu krümmen, und er drückte die Scherbe gegen Rong Jius Wange. 

Der Körper dieser Person war seine Lebensgrundlage. Ohne dieses Gesicht hätte er nichts. Er würde gezwungen sein, wie ein Hund durch die Straßen zu wandern, auf dem Boden zu kriechen, getreten zu werden und alle Arten von Verachtung und Misshandlungen zu erleiden ... Mo Ran war so entzückt von diesem bloßen Gedanken, dass sogar der Ekel von diesem verdammten Rong Jiu, der ihn überkam, verschwand wie Rauch. 

Sein Lächeln wurde noch schöner. Seine Hand drückte ganz leicht nach unten, und ein Blutfaden, ein bezauberndes Scharlachrot, sickerte heraus. Der bewusstlose Rong Jiu schien es zu spüren und gab einen leisen, schmerzerfüllten Laut von sich. Mit seinen Tränen, die an seinen Wimpern klebten, bot er einen ziemlich erbärmlichen Anblick. 

Mo Rans Hand hielt ruckartig inne. Ein lieber Freund war ihm in den Sinn gekommen.  

Plötzlich wurde ihm klar, was er gerade vorhatte. Es dauerte ein paar benommene Momente, bevor er schließlich langsam seine Hand senkte. 

Er hatte so viel Böses getan, dass es zur Gewohnheit geworden war. Er hatte sogar vergessen, dass er jetzt wiedergeboren war. 

In diesem Moment mussten all diese Dinge noch geschehen. Unwiderrufliche Fehler waren noch nicht begangen worden, und diese Person... lebte noch. Es war nicht nötig, denselben grausamen Weg zu gehen. Er konnte es hinter sich lassen. 

Mo Ran setzte sich, einen Fuß auf das Bett gestützt, und spielte geistesabwesend mit dem Stück zerbrochenem Porzellan in seiner Hand. Als er einen fettigen Pfannkuchen bemerkte, der immer noch auf dem Tisch lag, griff er danach. Krümel flogen überall hin und seine Lippen glänzten ölig. 

Youxuan-Pfannkuchen waren eine Spezialität dieses Bordells. Sie waren nicht so gut — eigentlich ziemlich geschmacklos, besonders im Vergleich zu den Köstlichkeiten, die Mo Ran in Zukunft probieren würde — aber nachdem dieses Bordel pleite gegangen war, würde Mo Ran sie nie wieder essen können. Doch in diesem Moment, selbst nach allem, was in der Vergangenheit passiert war, war er hier und kostete noch einmal diesen vertrauten Geschmack. 

Das unwirkliche Gefühl, wiedergeboren zu sein, ließ mit jedem Bissen nach. Als er den Pfannkuchen aufgegessen hatte, war sein Geist endlich frei von der Benommenheit, die er seit dem Aufwachen hatte. 

Er war wirklich wiedergeboren worden. Alles Hasserfüllte in seinem Leben, alles, was er nicht zurücknehmen konnte, alles, war noch nicht geschehen. Er hatte seinen Onkel und seine Tante noch nicht getötet, noch nicht zweiundsiebzig Städte dem Erdboden gleichgemacht, noch nicht seinen Lehrer und seine Vorfahren verraten, noch nicht geheiratet, noch nicht ... 

Noch war niemand gestorben. 

Mo Ran genoss den Geschmack in seinem Mund, leckte an seinen Zähnen entlang und spürte, wie sich der Freudenfaden in seiner Brust schnell zu fieberhafter Erregung aufblähte. In seinem letzten Leben hatte er Himmel und Erde zurechtgewiesen und mit allen drei verbotenen Techniken des Reiches der Sterblichen experimentiert. Er hatte zwei dieser drei gemeistert; nur die letzte, die Wiedergeburt, war ihm trotz seines natürlichen Talents nicht gelungen. 

Unerwarteterweise war ihm das, was er im Leben nicht erlangt hatte, im Tod mühelos in den Schoß gefallen. 

All die Abneigung, der Ekel, die Trostlosigkeit, die Einsamkeit, all seine komplizierten Gefühle aus seinem früheren Leben blieben in seiner Brust verschlossen. Der Anblick der vielen, die auf den Sisheng-Gipfel zumarschierten, die zehntausend Fackelfeuer, war ihm frisch in Erinnerung geblieben.  

Damals hatte er wirklich nicht mehr leben wollen. Jeder hatte gesagt, dass seine gesamte Existenz alle verfluchte, die ihm nahekamen, und dass er dazu bestimmt war, alleine zu sterben. Alle hatten ihm den Rücken zugekehrt. Gegen Ende fühlte sich sogar Mo Ran selbst wie ein wandelnder Toter, apathisch und isoliert. 

Er wusste nicht, was und wohin die Dinge gegangen waren, damit ein unwiederbringlich böser Mensch wie er die Chance bekam, alles noch einmal zu machen, nachdem er sein eigenes Leben beendet hatte. 

Warum sollte er Rong Jius Gesicht wegen eines so dürftigen Grolls vor so langer Zeit zerstören? Ron Jiu liebte Geld. Mo Ran würde ihn dieses Mal einfach nicht bezahlen, und obendrein würde er etwas Silber mitnehmen, um ihm eine Lektion zu erteilen. Was Rong Jius Leben anging – so wollte er sich diese Bürde jetzt nicht mehr aufladen. 

„Ich lasse dich leicht davonkommen, Rong Jiu“, Mo Ran sagte dies mit einem Lächeln und warf die Porzellanscherbe aus dem Fenster. 

Dann machte er sich daran, Rong Jius Juwelen und Wertsachen auszuräumen, steckte sie alle in seine Tasche, bevor er sich in aller Ruhe anzog und sich in Ordnung brachte. Schließlich verließ er gemächlich das Etablissement. 

Onkel, Tante, Cousin Xue Meng, Shizun und... Mo Rans Augen wurden weicher bei dem Gedanken an eine letzte Person: Shige, ich komme. 

 

 

 

Erklärungen:

Eine Banshee ist in der keltischen Mythologie und im Volksglauben Irlands ein weiblicher Geist aus der Anderswelt, dessen Erscheinung einen bevorstehenden Tod ankündigt.

Shige ist die Bezeichnung für einen älteren Kampfbruder. Für hochrangige männliche Mitglieder der eigenen Sekte.

 

 

 

Vorheriges Kapitel         Nächstes Kapitel⇒

GLOSSAR

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen