Dieser Shi Mei war nicht diese Art von Shimei. Shi Mei war tatsächlich ein Mann, und darüber hinaus, wenn man bedenkt, wann er der Sekte beigetreten war, war er eigentlich Mo Rans Shixiong. Der Grund, warum er einen so unglücklichen Namen hatte, war der Mangel an Bildung des Anführers vom Sisheng Gipfel.
Shi Mei war ein
Waisenkind und der Sektenanführer fand ihn in der Wildnis. Der Junge war ein
schwaches und kränkliches Kind gewesen, und so hatte der Sektenanführer daran
gedacht, ihm einen bescheidenen Namen zu geben, da bescheidene Namen ein
leichteres Leben bringen.
Das Kind war
erstaunlich hübsch gewesen, wie ein süßes kleines Mädchen, liebenswert und
charmant. Nach langem Nachdenken war der Anführer schließlich auf den Namen Xue
Ya gekommen, ein einfacher Vorname, der einfach kleines Mädchen bedeutete.
Als Xue Ya älter
und älter wurde, wurde auch er immer schöner. Er besaß eine schlanke Figur, und
die Spitzen seiner Brauen und seiner Augenwinkel waren wohlgeformt, was ihm
anmutige Züge verlieh. Der Gesamteffekt war der einer auffälligen und
unvergleichlichen natürlichen Schönheit.
Die rohen,
unkultivierten Bauern der Dörfer würden es nicht falsch finden, den Namen Xue
Ya zu verwenden, aber hatte jemand jemals von einer legendären Schönheit
gehört, deren Name ein Homonym für ‘Hundeeier’ oder ‘Stahlschwanz’ war?
Die Sektenschüler
des Jungen hielten es nicht für angemessen und hörten allmählich auf, ihn Xue
Ya zu nennen. Aber da es ein vom Sektenanführer verliehener Name gewesen war,
hatten sie es nicht gewagt, ihn zu ändern, und so hatten sie ihn halb im Scherz
stattdessen 'Shimei' genannt.
Es war Shimei
dies, Shimei das, bis schließlich der Sektenführer seine langen Ärmel
ausschüttelte und freundlich vorschlug: „Xue Ya, warum änderst du deinen Namen
nicht ein für alle Mal in Shi Mei? Was hält du davon, das Schriftzeichen ‘Mei’ aus dem Wort Meng Mei zu verwenden?“
Er hatte
tatsächlich die Frechheit gehabt zu fragen. Welcher normale Mensch würde einen
solchen Namen nicht verabscheuen? Dennoch war Shi Mei von Natur aus gutmütig,
und als er sah, dass der Sektenanführer ihn mit aufgeregter Fröhlichkeit
beobachtete und offensichtlich dachte, dass er ihm einen erstaunlichen Dienst
erwiesen hatte, brachte Shi Mei es nicht übers Herz, abzulehnen. Selbst wenn er
gekränkt war, konnte er den Sektenanführer nicht in Verlegenheit bringen, also
kniete er nieder und nahm den Namen mit Anmut an. Von diesem Tag an war sein
Name Shi Mei.
Die Gestalt im
schwarzen Umhang hustete ein paar Mal, bevor sie endlich zu Atem kam. Ihr Blick
fiel auf Mo Ran: „Hm? A-Ran? Was machst du hier?“
Hinter einer
dünnen Organzaschicht durchdrang ein Augenpaar, sanft wie
Quellwasser und strahlend wie die Nachtsterne, die Tiefen von Mo Rans Herz. Mit
diesem Blick wurde das Siegel von Taxian-Juns lang verschütteten
Kindheitsgefühlen und zärtlichen Zuneigungen gebrochen.
Das war Shi Mei.
Es konnte kein Irrtum sein.
Mo Ran war ein
Schurke. In seinem früheren Leben hatte er mit vielen Männern und Frauen
gespielt. Dass er nicht an zu viel Sex gestorben war, hatte sogar ihn
überrascht. Aber die einzige Person, der er jemals sein Herz geschenkt hatte,
war jemand, den er nie zu berühren gewagt hatte.
Er und Shi Mei
standen sich nahe, und ihre Beziehung hatte einen leichten Hauch von Romantik.
Doch bis zu Shi Meis Tod hatte Mo Ran nur seine Hand gehalten, und dass eine
Mal, als sich ihre Lippen bei einem Kuss berührt hatten, war ein Unfall
gewesen.
Mo Ran fühlte
sich schmutzig und befleckt, während Shi Mei rein und süß war. Mit anderen
Worten: Mo Ran hatte Shi Mei geschätzt und verehrt, und er hatte dies umso mehr
nach Shi Meis Tod getan. Im Tod war Shi Mei zu Taxian-Juns unerreichbarem,
weißen Mondlicht geworden, aber egal wie verzweifelt Taxian-Jun versucht hatte,
seine Erinnerungen an Shi Mei festzuhalten, der Verstorbene selbst gehörte der
Vergangenheit an und kehrte unwiderruflich ins Erdreich zurück, ohne eine Spur
zu hinterlassen.
Aber in diesem
Moment stand Shi Mei vor ihm, wieder lebendig und atmend. Nur mit großer
Anstrengung und aller Willenskraft von Mo Ran konnte er seine Gefühle
unterdrücken und sich zurückhalten.
Mo Ran half Shi
Mei auf und klopfte den Staub von seinem Umhang, sein Herz schmerzte fast
körperlich.
„Wenn ich nicht
hier gewesen wäre, hätten sie dich noch mehr schikaniert. Warum hast du nicht
zurückgeschlagen?“
„Ich wollte
zuerst versuchen, mit ihnen zu reden ...“
„Du kannst mit
diesen Leuten nicht vernünftig reden! Bist du verletzt? Wo tut es weh?“
Shi Mei hustete:
„A-Ran, ich ... mir geht es gut.“
Mo Ran wandte
sich mit finsterer Miene den Kultivierern zu: „Ihr wagt es, jemanden vom
Sisheng Gipfel anzufassen? Ihr habt Nerven.“
„A-Ran ... Lass
es gut sein ...“
„Wolltet ihr
keinen Kampf? Kommt schon! Bekämpft mich!“
Die Gruppe der
Kultivierer hatte von Mo Ran nur einen einzigen Schlag abbekommen, aber dieser
eine Schlag hatte ihnen ausreichend bewusst gemacht, dass seine
Kultivierungsfähigkeiten weit über ihre hinausgingen. Sie wussten nur, wie man
auf denen herumhackt, die schwächer waren als sie selbst, und so zogen sie sich
zurück, aus Angst, sich mit ihm zu prügeln.
Shi Mei seufzte:
„A-Ran, beende diesen Streit. Es ist am besten zu vergeben und zu vergessen.“
Mo Ran drehte
sich wieder zu Shi Mei um und konnte nicht anders, als eine Art Schmerz in
seinem Herzen zu spüren, während seine Augenwinkel ganz heiß wurden. Shi Mei
war immer gutherzig gewesen. Er kannte keinen Groll, keinen Hass, nicht einmal
in seinen letzten Augenblicken. Er hatte sogar versucht, Mo Ran davon zu
überzeugen, ihren Shizun nicht zu hassen, der eindeutig Shi Meis Leben hätte
retten können, sich aber stattdessen dafür entschieden hatte, nur dort zu
stehen und nichts zu tun.
„Aber sie ...“
„Mir geht es aber
gut. Siehst du? Nichts ist passiert. Weniger Probleme zu haben ist besser als
mehr. Bitte hör auf deinen Shige.“
Mo Ran seufzte:
„In Ordnung, ich höre auf dich. Ich höre mir alles an, was du sagst.“
Er schüttelte den
Kopf und warf den Kultivierern dann einen bösen Blick zu: „Habt ihr das gehört?
Mein Shige hat für euch um Nachsicht gebeten! Beeilt euch und verschwindet!
Warum seid ihr noch hier? Wartet ihr darauf, dass ich euch begleite?“
„Ja, ja! Wir
gehen, wir gehen!“
„Wartet“, sagte
Shi Mei zu der Gruppe.
Die Kultivierer
gingen davon aus, dass Shi Mei sie angesichts der vorangegangenen Schläge nicht
so einfach gehen lassen würde. Also knieten sie auf dem Boden und verneigten
sich. „Xianjun, Xianjun! Wir waren im Unrecht. Wir waren unwissend. Bitte
lasst uns gehen!“
„Ihr habt mir
eben nicht zugehört, als ich versucht habe, mit euch zu reden“, Shi Mei
seufzte, „Ihr habt die Kinder entführt und den Eltern das Herz gebrochen. Wie
könnt ihr damit und eurem Gewissen leben?“
„Es tut uns leid!
Es tut uns leid! Xianjun, wir haben einen Fehler gemacht! Wir werden es nie
wieder tun! Wir werden es nie wieder tun!“
„Von jetzt an
müsst ihr ein ehrliches Leben führen. Keine bösen Taten mehr, versteht ihr?“
„Natürlich! Ihr
habt uns eine große Lektion erteilt! Wir — wir haben unsere Lektion gelernt!
Wir haben unsere Lektion gelernt!“
„Wenn das der
Fall ist, dann entschuldigt ihr euch bitte bei dieser gnädigen Frau. Und sorgt
dafür, dass ihre Kinder die Behandlung bekommen, die sie brauchen.“
Nachdem der
Vorfall damit abgeschlossen war, half Mo Ran Shi Mei auf sein Pferd und mietete
dann ein weiteres in einem Stall. Seite an Seite ritten die beiden zu ihrer
Sekte zurück.
Der Mond schien
hoch am Himmel, sein Licht drang durch die Blätter und streute sich auf dem
Fußweg. Während sie ritten, begann in Mo Ran eine Euphorie zu wachsen. Er hatte
anfangs gedacht, dass er Shi Mei nicht zufällig treffen könnte. Dies zementierte
nur Mo Rans Überzeugung, dass er und Shi Mei wirklich zusammengehören.
Obwohl er und Shi
Mei im Moment technisch gesehen kein Paar waren, hatten sie sich bereits in
ihrem vergangenen Leben geküsst. Alle Anzeichen deuteten darauf hin, dass es
auch in diesem Leben gut gehen würde. Es war alles nur eine Frage der Zeit.
Das Einzige,
worüber er sich Sorgen machen musste, war, Shi Mei nicht gut genug beschützen
zu können. Er würde dafür sorgen, dass die Dinge nicht so passierten wie
damals, als Shi Mei in Mo Rans Armen starb…
Shi Mei, der
nicht wissen konnte, dass Mo Ran wiedergeboren worden war, unterhielt sich wie
gewöhnlich mit ihm, während sie zurückkehrten.
Bald erreichten
sie den Fuß des Sisheng Gipfels.
Wer hätte
gedacht, dass mitten in der Nacht eine Person vor dem Tor des Berges stehen und
sie mit donnernden Blicken anstarren würde.
„Mo Ran! Hast du
endlich einmal daran gedacht, zurückzukommen?“
„Eh?“, Mo Ran
blickte auf. Ohh, so ein zorniger, kleiner Liebling des Himmels.
Es war niemand
anderes als ein jugendlicher Xue Meng.
Verglichen mit
dem, der Mo Ran vor seinem Tod gesehen hatte, war diese fünfzehn- oder
sechzehnjährige Version viel hochmütiger. Er trug eine schwärzliche Rüstung mit
blauem Rand, sein hoher Pferdeschwanz war mit einem silbernen Haarteil
zusammengebunden. Ein mit einem Löwenkopf geschmückter Gürtel war um seine
starke, jedoch schlanke Taille befestigt, und Gamaschen waren um seine Hand-
und Fußgelenke gewickelt. Der schlanke Krummsäbel auf seinem Rücken glänzte in
kaltem Licht, und der Köcher neben seinem linken Arm glitzerte silbern.
Mo Ran seufzte
und urteilte in seinen Gedanken: Hm, auffällig.
Xue Meng, ob
Jugendlicher oder Erwachsener, war wirklich einfach auffällig.
Sieh
ihn dir nur an: Anstatt zu schlafen, war er in voller Rüstung gekleidet. Wozu
auch immer? Hatte er etwa seine Schwanzfedern für ein Pfauen-Paarungsritual
ausgebreitet?
Mo Ran war ein
uneheliches Kind. Als er klein war, hatte er nicht einmal gewusst, wer sein
Vater war. Er hatte sich mit Gelegenheitsjobs in einem Freudenhaus in Xiangtan
durchgeschlagen. Erst als er vierzehn Jahre alt war, wurde er von seinen
Verwandten gefunden und zum Sisheng Gipfel gebracht.
Xue Meng hingegen
war der junge Meister vom Sisheng Gipfel, und auch der jüngere Cousin von Mo
Ran. Xue Meng war schon in jungen Jahren ein Wunderkind gewesen, das von allen
als 'Liebling des Himmels, Sohn des Phönix‘, gefeiert wurde. Ein gewöhnlicher
Kultivierer verbrachte seine ersten drei Jahre damit, die Grundlagen der
Kultivierung zu lernen, und brauchte mindestens zehn Jahre, um einen
spirituellen Kern zu entwickeln. Mit Xue Mengs angeborenem Talent hatte er nur
fünf Jahre gebraucht, um all das zu erreichen. Die Leistung, die seine Eltern
ohne Ende erfreut hatte, brachte ihm viel Lob von allen anderen ein.
Aber in Mo Rans
Augen, egal ob es sich um einen Phönix oder ein Huhn, einen Pfau oder eine Ente
handelte, am Ende waren sie alle Vögel. Der einzige Unterschied lag in der
Länge ihrer Federn.
So hielt Mo Ran
Xue Meng für einen kreischenden Vogel, während Xue Meng Mo Ran für einen dummen
Köter hielt.
Vielleicht lag es
in der Familie, aber auch Mo Ran war erschreckend begabt, noch mehr als Xue
Meng. Als Mo Ran ankam, hatte sich Xue Meng für weit überlegen gehalten. Er war
kultivierter, gebildeter, besser in den Kampfkünsten und besser aussehend ‒
ganz anders als sein ungebildeter, halbstarker Raufbold von einem Cousin.
Also befahl
dieser narzisstische kleine Phönix seinen Begleitern: „Hört zu. Dieser Mo Ran
ist ein inkompetenter Faulpelz, ein totaler Schmarotzer von der Straße. Ihr
dürft ihm keine Aufmerksamkeit schenken. Tut einfach so, als wäre er ein
Hund."
Die Diener kamen
direkt auf ihn zu und sagten: „Der junge Meister hat recht, da Mo Ran bereits
vierzehn Jahre alt ist. Wenn er jetzt mit der Kultivierung beginnt, wird er
zehn Jahre brauchen, um die Grundlagen zu verstehen, zwanzig Jahre, um seinen
spirituellen Kern zu bilden. Bis dahin wird der junge Meister aufgestiegen
sein, und er kann nur vom Boden aus zusehen.“
Xue Meng höhnte
ziemlich erfreut: „Zwanzig? Hmpf, ich bezweifle, dass dieses nutzlose Stück
Müll überhaupt in der Lage sein wird, einen spirituellen Kern zu bilden, selbst
wenn er sich die ganze Zeit damit beschäftigt.“
Niemand hätte
vorhersehen können, dass dieses 'nutzlose Stück Müll' seinen spirituellen Kern
nach einem einzigen mühelosen Jahr des Lernens mit seinem Shizun erlangen
würde.
Der kleine Phönix
fühlte sich wie vom Blitz getroffen. Eine so harte Wahrheit war schwer zu
schlucken. Und so hatte er Nadeln in eine Voodoo-Puppe von Mo Ran geschlagen
und den anderen heimlich verflucht, beim Reisen mit dem Schwert auszurutschen
und zu fallen und beim Rezitieren von Beschwörungen über seine Worte zu
stolpern. Jedes Mal, wenn er Mo Ran sah, verdrehte der kleine Phönix Xue Meng
die Augen und hmpfte laut genug, um drei Meilen entfernt gehört zu
werden.
Als Mo Ran sich
an diese Kindheitserinnerungen erinnerte, konnte er nicht anders, als seine
Augen amüsiert zu verengen. Es war so lange her, dass er sich an solch
trivialen Dingen erfreuen konnte. Nach zehn Jahren der Einsamkeit war für ihn
sogar vergangenes Unwohlsein entzückend.
Shi Mei bemerkte
Xue Meng, stieg von seinem Pferd und nahm seinen schwarz verschleierten
Bambushut ab, um sein unvergleichlich atemberaubendes Gesicht zu enthüllen. Es
machte wirklich Sinn, dass er sich so anzog, wenn er alleine ausging. Nur ein
seitlicher Blick und Mo Ran konnte bereits spüren, wie Begeisterung und
Verlangen durch ihn strömten. Diese Person war einfach zu verführerisch,
besessen von einer Schönheit, die nicht von dieser Welt war.
„Junger Meister“,
murmelte Shi Mei zu Xue Meng.
Xue Meng nickte:
„Du bist zurück? Hast du dich um den Vorfall mit den Menschenbären gekümmert?“
Shi Mei lächelte:
„Es wurde alles erledigt dank A-Rans Hilfe.“
Xue Mengs stolzer
und erhabener Blick, scharf wie eine Klinge, glitt zu Mo Ran hinüber, bevor er
wegschaute. Er runzelte die Stirn, sein Gesicht verzog sich verächtlich, als
würde ein weiterer Blick auf Mo Ran seine Augen beflecken. „Shi Mei, geh zurück
und ruh dich aus. Hör auf, dich mit ihm einzulassen. Er ist ein Raufbold mit
schlechten Angewohnheiten. Du wirst nur schreckliche Dinge lernen, wenn du mit
ihm rumhängst.“
Mo Ran konnte das
nicht hinnehmen.
„Wenn Shi Mei
nicht von mir lernen soll, soll er dann von dir lernen?“, fragte er spöttisch,
„Mitten in der Nacht in voller Rüstung gekleidet, mit aufgefächerten
Schwanzfedern herumstolzieren wie ein Vogel. Der Liebling des Himmels? Eher wie
die Prinzessin des Himmels, ha ha ha!“
Xue Meng geriet
in Wut: „Pass auf, was du sagst, Mo Ran! Das ist mein Zuhause! Für wen hältst
du dich?“
Mo Ran dachte
einen Moment lang darüber nach und zählte dabei an seinen Fingern ab: „Ich bin
dein älterer Cousin. Wenn du so darüber nachdenkst, bin ich tatsächlich
höherrangiger als du.“
Es war, als hätte
man Xue Meng Hundekot ins Gesicht gerieben.
„Bild dir nichts
ein! In meinen Augen bist du nichts als ein Hund, der sich im Schlamm wälzt!“
Xue Meng war
jemand, der es liebte, andere Menschen als Hund zu bezeichnen: Welpe, Köter, Hurensohn,
von Hunden aufgezogen — solche Beleidigungen fielen ihm leicht.
Mo Ran zupfte
lässig an seinem Ohr. Er hatte sich längst an diese Dinge gewöhnt. Aber neben
ihnen fühlte sich Shi Mei ziemlich unbehaglich. Er sagte etwas mit leiser
Stimme und mit einem spöttischen Lächeln schloss Xue Meng schließlich seinen
herausragenden Schnabel.
Shi Mei lächelte
und sagte sanft: „Junger Meister, es ist sehr spät. Wartest du auf jemanden?“
„Was sollte ich
hier sonst tun?“
Mo Ran brach in
Gelächter aus: „Kein Wunder, dass du dich so schick anziehst — du wartest auf
ein Date! Hey, wer ist die Ärmste? Sie tut mir leid. Ha ha ha ha.“
Xue Mengs
Gesichtsausdruck wurde so dunkel, dass er als Holzkohle hätte durchgehen
können.
„Du!“, schnappte
er.
„Ich?“
„Ich warte auf dich!
Was nun, hm?“
Mo Ran schwieg
schockiert.
Erklärungen:
Shimei, 师妹,
ist eine jüngere Kampfschwester.
Shixiong ist die Bezeichnung für einen älteren kriegerischen Bruder. Sie ist für hochrangige männliche Mitglieder der eigenen Sekte.
Als Organza bezeichnet man ein sehr transparentes und schillerndes Gewebe.
Meng Mei, 蒙昧, bedeutet
‘unwissend /ahnungslos’ oder ‘verborgen’.
A- ist eine freundliche
Verniedlichung und immer eine Vorsilbe.
Xianjun ist eine höfliche Anrede für Kultivierer. Kann als Titel verwendet oder an den Familiennamen einer Person angehängt werden.
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