Chu Wannings Herz raste, und er war so wütend, dass sein Gesicht rot wurde. Aus den Augenwinkeln konnte er sehen, dass der Mann immer noch wie erstarrt an derselben Stelle stand. Obwohl er ihn nicht direkt ansah, konnte Chu Wanning den Blick des Mannes spüren, offen und unverfroren, wie ein Schwert, das aus dem Schmelztiegel gehoben wurde ‒ immer noch zischend und mit einer überwältigenden Hitze, die den Wasservorhang verdampfte und bis zu ihm durchdrang. Obwohl er nicht sagen konnte, warum, hatte er das Gefühl, das er zutiefst beleidigt worden war. Mit zunehmend säuerlicher Miene biss er sich auf die Lippe und zog sich noch weiter in den Wasserfall zurück.
Aber dieser Kerl war ein Idiot. Als Chu Wanning sich
zurückzog, um sich zu verstecken, machte der Mann einen Schritt nach vorne, wie
eine Marionette an einer Schnur.
Chu Wanning war wütend. Auf dem Sisheng-Gipfel gab es immer
ein paar Perverse; einmal war sogar eine Frau auf das Dach des
Roter-Lotus-Pavillons geklettert, um ihn beim Baden zu beobachten, anstatt sich
wie ein normaler Mensch in ihr Bett zu legen. Wenn er nur daran dachte, wurde
seine Kopfhaut taub, und eine Gänsehaut bildete sich auf dem Arm, den der Kerl
gepackt hatte.
Nachdem er sich so tief wie möglich in den Wasserfall
zurückgezogen und dabei versehentlich mehr als nur ein paar Schlucke Wasser
geschluckt hatte, beschloss der Mann glücklicherweise, ihn in Ruhe zu lassen,
und kehrte in das strömende Wasser zurück, um sich weiter abzuwaschen, obwohl
er mehrmals zurückblickte.
Chu Wanning zügelte seine Wut so gut, es ging; er hatte
keine Lust mehr auf das Bad; sein einziger Gedanke war, so schnell wie möglich
fertig zu werden und zu verschwinden. Er griff nach dem Handtuch, das er sich
über die Schulter gehängt hatte, und stellte fest, dass das Handtuch zusammen mit
dem darin eingewickelten Seifenstab und dem Parfümstab bei seinem großen Sturz
ins Wasser gefallen war.
Wahrscheinlich hatten sie sich inzwischen aufgelöst. Sollte
er aussteigen, um ein neues zu holen? Aber er war nackt, und um rauszukommen,
musste er an diesem Kerl vorbeigehen.
Chu Wannings Gesicht war von Rot zu Blau gewechselt. Er
presste seine dünnen Lippen zusammen, beschämt. Er würde nicht gehen. Wie
ein Idiot blieb er stehen, die Arme vor der Brust verschränkt, mit dem Rücken
zum Felsen, und ließ sich vom Wasser im tiefsten Teil des Wasserfalls umspülen.
Chu Wanning stand da, schweigend, unbeweglich. Genauso wie
der andere Mann.
Auf der anderen Seite des strömenden Wassers meldete sich
dieser Mann zu Wort und fragte zögernd: „Möchtest du ein Stück Seife?"
Er erhielt keine Antwort. „Und ein Parfümstück?"
Wieder keine Antwort.
„Du willst dich doch sicherlich nicht einfach so
waschen?"
Chu Wanning blieb, wo er war, schloss die Augen und
antwortete kalt: „Dann wirf sie rüber."
Aber der Mann warf die Stäbe nicht rüber ‒ vielleicht hielt
er es für unhöflich, dies bei einem Fremden zu tun. Nach kurzem Zögern sah Chu
Wanning, wie ein mit spiritueller Energie verzaubertes Pfirsichblatt langsam
unter dem Wasserfall auf ihn zukam und ein Seifenstab und zwei Parfümstab mit
sich trug.
Chu Wanning hob die Gegenstände auf, hielt aber inne, als
er sie sich genauer ansah. Das Seifenstück war wie immer, denn jeder benutzte
im Grunde das Gleiche. Aber der Fremde hatte ein nach Pflaumenblüten duftendes
Parfüm und ein nach Hai-Tang duftendes Parfüm herausgesucht, Chu Wannings
Lieblingsprodukte.
Er konnte nicht umhin, die hochgewachsene Gestalt in der
Ferne durch den glitzernden, durchsichtigen Wasservorhang zu betrachten.
„Sind diese beiden Düfte in Ordnung?", fragte der
Mann.
„Gut", antwortete Chu Wanning.
Der Mann sagte nichts mehr, und die beiden setzten ihr Bad
schweigend in ihren getrennten, entfernten Ecken fort, jeder mit seinen eigenen
Gedanken beschäftigt. Während er sich wusch, fühlte sich Chu Wanning etwas
wohler. Vorsichtig trat er aus den Tiefen des Wasserfalls heraus; die Strömung,
in dem er stand, war tatsächlich ein wenig zu stark, um sich wohlzufühlen.
Aber der Mann schaute sofort wieder hinüber, als er
auftauchte. Es wäre eine Sache gewesen, wenn er nur geschaut hätte, aber
in seinem Blick lag etwas Seltsames. Chu Wanning hatte den Eindruck, dass der
Mann etwas sagen wollte, sich aber zurückhielt, und dass er schwankte, ob er
näher kommen oder sich zurückhalten sollte. Seine Haut kribbelte am ganzen
Körper.
Chu Wanning wusch sich noch eine Weile, bis er es
schließlich nicht mehr aushielt und beschloss, zuerst zu gehen. Aber er hatte
seine Kleider am Eingang gelassen und musste zurückgehen, um sich anzuziehen.
Chu Wanning konnte nichts anderes tun, als sich aufzuraffen, während er mit
mürrischem Gesicht und zusammengebissenen Zähnen auf den Mann zuging.
Als er an dem Mann vorbei watete, nicht zu nahe, aber auch
nicht zu weit, setzte sich dieser unerwartet in Bewegung, zog sein langes Haar
hoch und schüttelte das Wasser aus seinem Pony, um Chu Wanning aus dem Bad zu
folgen.
Eine Ader in Chu Wannings Schläfe pochte. Er bewegte sich
schneller, aber dieser Mann war erstaunlich schamlos ‒ er bewegte sich
ebenfalls schneller.
Die Ader in Chu Wannings Schläfe pochte noch stärker. Die
Spitzen seiner Finger begannen bereits, mit dem goldenen Licht von Tianwen zu
glühen, aber er hielt sich zurück, seine Waffe zu beschwören ‒ nicht weil er
Angst hatte, jemanden zu verletzen, sondern nur, weil er das Gefühl hatte, dass
er sich anziehen sollte, bevor er jemanden verprügelte. Er begann noch
schneller zu waten.
Diesmal blieb der Mann stehen, anstatt ihn weiter zu
verfolgen. Chu Wanning seufzte erleichtert auf, hatte aber nur halb ausgeatmet,
als er den Mann hinter sich sagen hörte: „Du hast... Seifenblasen im
Haar."
Chu Wanning erstarrte.
„Willst du sie nicht ausspülen?"
Chu Wanning brannte vor Wut. Der Mann näherte sich langsam
und hielt erst an, als er ganz nah war ‒ direkt hinter ihm, wo man seine Stimme
deutlich hören konnte. Wäre Chu Wanning nicht so wütend gewesen, hätte er
bemerkt, dass ihm die Stimme trotz ihres veränderten Timbres bekannt vorkam.
Leider wurde er im Moment von den Flammen der Wut verschlungen.
„Du ..." Der Mann schien noch etwas zu sagen zu haben.
Aber Chu Wanning hatte die Grenzen seiner Geduld erreicht.
Er wirbelte herum, goldenes Licht blitzte in seiner Handfläche auf, als er mit
einem hörbaren Zischen zustieß, ein gefährliches Glitzern in seinen
Augen. Chu Wanning war so wütend, dass er versucht war, den Kerl zu töten und
es hinter sich zu bringen. „Was zum Teufel ist nur los mit dir?!"
Tianwen zerriss den dunstigen Dampf und schlug direkt auf
die Brust des anderen Mannes ein. Für einen Augenblick erhellte das goldene Licht
sein Gesicht. Chu Wanning sah ein Paar Augen - klare, sanfte, schüchterne
Augen, in denen Ströme von Sternen zu fließen schienen, wie so viele
schimmernde Glühwürmchen im Wind, und die doch so ruhig waren wie ein stilles,
tiefes Wasser, das die Dinge der Vergangenheit verhüllte.
Mo Ran?!
Er versuchte, sie zurückzuziehen, aber es war zu spät; die
Weidenranke zischte, als sie Mo Rans feste, glitzernde Brust berührte. Mo Ran
stieß nur ein unterdrücktes Grunzen aus und neigte den Kopf ein wenig. Als er
wieder aufblickte, war in seinen Augen nicht die geringste Spur von Wut oder
Groll zu sehen, sondern sie waren ein wenig feucht, als hätte ihn der erste
Regen von Lin'an gewaschen.
Chu Wanning erinnerte sich an Tianwen und blieb wie
erstarrt stehen. Es verging eine lange Zeit, bis ihm ein heiseres „Warum bist
du nicht ausgewichen?", gelang.
Mo Ran antwortete: „Sh-Shizun..."
Chu Wanning war fassungslos. Er hatte sich schon so oft
ausgemalt, wie die beiden sich wiedersehen würden, aber nie hätte er gedacht,
dass es in den Melodischen Quellen sein würde, in dem heißen Quellbecken. „Was
machst du denn hier? Seit wann bist du zurück?!"
„Gerade eben", antwortete Mo Ran leise. „Ich war zu
schmutzig und unansehnlich, weil ich mich beeilt hatte, hierher zu kommen, also
wollte ich ein Bad nehmen, bevor ich zu Shizun gehe. Ich hatte nicht erwartet,
dass..."
Einen Moment lang war Chu Wanning sprachlos. Keiner von
ihnen hatte mit so etwas gerechnet. Sie hatten sich beide gewünscht, dass ihr
Wiedersehen ordentlich und würdevoll verlaufen würde. Mo Ran hatte
wahrscheinlich zumindest sauber und gut gekleidet vor Chu Wanning erscheinen
wollen.
Aber was ist daraus geworden? Ihr Treffen war nicht nur
unangemessen, es war geradezu lächerlich.
Es war nicht nur unwürdig, es war absolut lächerlich.
Nicht nur, dass sie nicht gut gekleidet waren, sie waren
beide völlig nackt.
Aber sie waren sauber.
So sauber, dass sie nicht einen einzigen
Schmutzfleck am Körper hatten.
„Shizun, du bist es wirklich... Du bist es
wirklich..."
Mo Ran machte sich nicht viel aus diesen Dingen. Fünf Jahre
lang hatte Chu Wanning geschlafen, und er war wach gewesen; was für Chu Wanning
nur die Länge eines Traums gehabt hatte, war für ihn mehr als tausend quälende
Tage gewesen. Sein Gemütszustand war weitaus komplizierter als der von Chu
Wanning. Er zwang seine aufsteigenden Emotionen nieder, die Ränder seiner Augen
waren leicht gerötet, und sagte: „Es ist so lange her, dass ich...gerade
eben...meinen Augen nicht zu trauen wagte. Ich dachte, ich hätte dich mit
jemanden verwechselt, ich dachte..."
Mit klingelndem Kopf war Chu Wanning sprachlos. Es dauerte
einen langen Moment, bis er sagte: „Warum hast du mich nicht einfach gefragt,
wenn du dir nicht sicher warst? Anstatt mir stillschweigend hinterher zu
schleichen."
„Ich wollte ja fragen", sagte Mo Ran leise, „aber es
ist fünf Jahre her... und dann plötzlich... Shizun direkt vor mir zu sehen, ich
dachte... ich dachte, ich würde träumen..."
Während ich mich der Heimat nähere,
wächst meine Nervosität, ich wage es nicht einmal, die Passanten zu fragen.
Diese Zeilen beschreiben wahrscheinlich, was er fühlte, als
er zum ersten Mal diese vertraute Silhouette sah. Er hatte in den letzten fünf
Jahren zu oft solche Träume gehabt; er fürchtete, dass es sich um denselben
Wahnsinn handelte und dass er mit Tränenflecken auf dem Kopfkissen aufwachen
würde, um festzustellen, dass das Wiedersehen, das er gesehen hatte, nur eine
weitere freudige Illusion war.
Chu Wanning verhielt sich nach außen hin ruhig, aber in
seinem Inneren herrschte ein heilloses Durcheinander. Es war wirklich schwer,
so steif und trocken zu sprechen, während sich sein Herz so weich und klebrig
anfühlte. „Was für ein Traum könnte so absurd sein?"
Mo Ran hielt bei Chu Wannings Antwort einen Moment inne,
als ob er sich an etwas erinnert hätte. Er presste die Lippen aufeinander, und
ein Licht flackerte in seinen Augen. Er hatte nicht vorgehabt, dies bei ihrem
Wiedersehen anzusprechen, aber nach einigem Zögern wurde ihm klar, dass er,
wenn er es nicht jetzt sagte, solange Chu Wanning noch keine Gelegenheit hatte,
seine Mauern wieder aufzubauen, wahrscheinlich keine weitere Gelegenheit
bekommen würde.
Also sagte er nach einer Pause: „...Erinnert sich Shizun
nicht?"
„Woran erinnern?"
Mo Rans Augen waren tief und dunkel. „Was du mal zu mir
gesagt hast ‒ dass die schönsten Träume selten wahr werden."
„Das war, weil ..." Chu Wanning ertappte sich mitten
im Satz und erinnerte sich plötzlich an die Worte, die er am Jincheng-See zu Mo
Ran gesagt hatte, als er ihn aus der Blutsanduhr rettete. Damals hatte er
dieses melancholische Gefühl in der Tiefe seines eigenen Elends geäußert. Er
war ein wenig überrascht, dass Mo Ran sich nach all den Jahren so deutlich
daran erinnerte.
Aber woher wusste Mo Ran, dass er es tatsächlich am
Jincheng-See gewesen war? Hatte Shi Mei es ihm erzählt?
Chu Wanning hob den Kopf, um ihn anzusehen, und fand sich
in Mo Rans festem Blick wieder. Erst jetzt wurde ihm klar, dass Mo Ran die
Wahrheit nicht kannte und sie nur gesagt hatte, um seine Reaktion abzuschätzen.
„Es war also wirklich Shizun", sagte Mo Ran leise. Chu
Wanning hielt seinen Mund.
Mo Ran hob eine Hand. Seine Brust war aufgeschlitzt worden,
und Blut sickerte aus der Wunde. Er lächelte verschmitzt. „In den letzten
Jahren habe ich viel über die Vergangenheit nachgedacht. Ich wollte verstehen,
wie viel Shizun für mich getan hatte. Ich habe über viele Dinge nachgedacht,
auch über die Illusion am Jincheng-See. Shi Mei nennt mich nie bei meinem
vollen Namen."
Er hielt inne, bevor er fortfuhr. „Je mehr ich nachdachte,
desto mehr quälten mich diese Erinnerungen. Es gab eine Menge Dinge, die ich
Shizun fragen wollte, sobald du aufgewacht bist."
Chu Wanning sah ihn schweigend an.
„Aber das, was ich am meisten fragen wollte, war... Shizun,
derjenige, der mich damals auf dem Grund des Sees gerettet hat ‒ das warst du,
nicht wahr?"
Mo Ran trat näher, als er sprach. Chu Wanning wollte
zurückweichen. Er hatte plötzlich bemerkt, wie groß Mo Ran geworden war, wie
ein Berg, mit einer gewaltigen Kraft, die in jedem Zentimeter seines Körpers
steckte. Plötzlich bemerkte er, wie hell Mo Rans Augen waren, als wäre die
Sonne in diese beiden Becken gefallen, und alle Farben der Morgendämmerung
spritzten über diese schimmernden Gewässer.
Chu Wanning fühlte sich ohne jeden Grund nervös. Er sagte: „Ich
war es nicht."
Mo Ran glaubte ihm das nicht.
Chu Wanning klammerte sich verzweifelt an einen Strohhalm
und versuchte, das Thema zu wechseln, aber er war so erschrocken, so nervös und
so unbehaglich, dass er die Frage, die er bereits gestellt und die Mo Ran
bereits beantwortet hatte, völlig vergaß. Mit Blick auf die blutende Wunde, die
er ihm zugefügt hatte, fragte er noch einmal: „Warum bist du nicht ausgewichen,
als ich dich vorhin geschlagen habe?"
Mo Ran blieb einen Moment lang still, dann ließ er lächelnd
den dichten Vorhang aus Wimpern fallen und antwortete erneut: „Du hast gesagt,
dass Träume, die zu schön sind, um wahr zu sein, es wahrscheinlich nicht
sind." Er hielt inne, bevor er murmelnd fortfuhr: „Ich wollte sehen, ob es
wehtut. Wenn es wehtut, dann ist es kein Traum."
Er ging hinüber und stellte sich direkt vor Chu Wanning.
Vielleicht lag es daran, wie plötzlich ihr Wiedersehen gewesen war, aber in
seinem Herzen überwog die Freude und Zuneigung, die Zärtlichkeit und der
Herzschmerz. Mo Ran dachte an nichts anderes mehr, an keine Fantasien. Er
vergaß sogar, dass er einen gebührenden Abstand zu Chu Wanning einhalten
sollte. Er hatte die Absicht gehabt, diese Armlänge des Anstands zwischen einem
Schüler und seinem Meister zu wahren.
Aber das tat er nicht. Immer, wenn seine Emotionen
hochkochten, dachte er an die Person vor ihm als Wanning und nicht an Shizun.
Mo Rans Augen wurden noch roter und tränenreicher. Er hob
grinsend einen Arm – „Ich glaube, ich habe gerade Wasser in die Augen
bekommen" ‒ und wischte sich das Gesicht ab.
Chu Wanning starrte verblüfft zu ihm auf. Er hatte die
ganze Zeit auf Mo Rans Rückkehr gewartet und war deshalb etwas klarer im Kopf
als sein Schüler, aber diese Klarheit gab ihm auch die Geistesgegenwart, ihren
gegenwärtigen Zustand zu bemerken - sie redeten von Angesicht zu Angesicht und
waren splitternackt. Und nicht nur das: Mo Ran war so nah, dass er, wenn er nur
ein bisschen näher käme, seine Arme um Chu Wanning legen könnte, so wie er es
damals in der Unterwelt getan hatte.
Chu Wanning wollte nicht weiter zu Mo Rans unfair schönem
Gesicht hinaufschauen. Doch als er seinen Blick ein paar Zentimeter senkte, sah
er breite Schultern und eine feste Brust, das Blut von Tianwens Peitsche, das
sich langsam ausbreitete, und Wassertropfen, die mit jedem Atemzug Mo Rans
zitterten. Chu Wanning konnte nicht sagen, was heißer war, diese wohlgeformte
Brust oder das Wasser der heißen Quellen. Er wusste nur, dass er von Mo Rans
Duft umgeben war und dass dieser ihm die Seele rauben würde.
„Shizun, ich..."
Er was? Noch bevor Mo Ran etwas sagen konnte, machte Chu
Wanning auf dem Absatz kehrt und rannte los. Mo Ran war verblüfft ‒ er rannte
buchstäblich davon. Er hatte Chu Wanning noch nie so fliehen sehen, er rannte
davon, als würde das, was hinter ihm war, ihn bei lebendigem Leib auffressen
und seine Seele verschlingen.
„...Ich habe dich wirklich sehr vermisst", beendete Mo
Ran schlaff. Er blieb stehen, wo er war, und schürzte die Lippen. Warum war er
weggelaufen... Er fühlte sich ein wenig ungerecht behandelt.
Als er aus dem Becken stieg und Chu Wanning erblickte,
dessen Gesicht abwechselnd rot und blau anlief, während er sich hektisch anzog,
fühlte er sich noch mehr im Unrecht. „Shizun", murmelte er.
Chu Wanning ignorierte ihn. „Shizun..."
Chu Wanning ignorierte ihn weiter, während er die
Gürtelschärpe um seine Taille wickelte.
„Shizunnnn..."
„Was?!" Endlich angezogen,
atmete Chu Wanning aus. Er spürte, wie seine Würde und Gelassenheit in seinen
Körper zurückkehrten, jetzt, da er bedeckt war. Seine schwertgeraden Brauen
verzogen sich vor Zorn, und seine strengen Phönixaugen blickten den
verräterischen Schüler, der es wagte, ihn an Größe zu übertreffen, grimmig an. „Was
ist so wichtig, dass du nicht warten kannst, bis wir draußen sind, um es zu
sagen?! Hast du kein Schamgefühl, so nackt mit mir zu reden?!"
Ein wenig verärgert hob Mo Ran eine Faust an seine Lippen
und räusperte sich. "... Es ist ja nicht so, dass ich nackt sein
will."
„Warum ziehst du dich dann nicht an?"
Mo Ran hielt inne und richtete seinen Blick auf einen
Pfirsichbaum am Rande des Schwimmbeckens, als er begann. „Also, es ist
so..." Er holte tief Luft, dann fasste er sich endlich und sagte: „Shizun,
das sind meine Roben, die du da trägst."
Eine leichte Röte breitete sich auf Mo Rans Wangen aus,
während er aufmerksam auf einen Zweig mit Pfirsichblüten starrte, der sich in
der leichten Brise wiegte.
Erklärungen:
Während ich mich der Heimat nähere,
wächst meine Nervosität, ich wage es nicht einmal, die Passanten zu fragen.: Ein Auszug aus dem Gedicht "Die Überquerung des
Han-Flusses" des Tang-Dynastie-Dichters Song Zhiwen, auch bekannt als Li
Pin, über die Abwesenheit von zu Hause ohne Nachrichten und die Angst, die man
bei der Rückkehr erlebt: Von jenseits der Berge kamen weder Nachrichten noch
Briefe; so ist der Winter gegangen und der Frühling gekommen. Während ich mich
der Heimat nähere, wächst meine Nervosität, ich wage es nicht einmal, die Passanten
zu fragen.
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NEIN ahahahahahah ach Wanning
AntwortenLöschenKann doch schon mal passieren, wenn Mo Ran Chu Wannings Kleidungsstil nachahmt. XD
LöschenIch kann nicht mehr XDDD Meine Wangen tun weh, vom dauergrinsen XDD So hatten sie sich ihr Treffen wahrlich nicht vorgestellt und dann zückt Chu Wanning auch noch Tianwen und trifft Mo Ran XD
AntwortenLöschenDieser kann es kaum glauben das sein Shizun wirklich vor ihm steht und kein Traum ist, während Chu Wanning sämtliche Gefühle durchlebt und dann realisiert, wie sehr Mo Ran sich verändert hat XDD
Und wie er dann flüchtet und aus versehen noch Mo Ran seine Roben anzieht XDD
Menschmeier, Mo Ran tut nichts und wird trotzdem ausgepeitscht. Na wenigstens hat er seine panische Angst vor Tiawen schon überwunden.
LöschenImmerhin musste Mo Ran fünf ganze Jahre auf seinen Shizun warten und war in diesen fünf Jahren nicht einmal beim Sisheng-Gipfel. Also ist dies im Prinzip auch eine Rückkehr an in sein zu Hause.
Fünf Jahre harten Trainings und Held sein haben Mo Rans Körper stark verändert, fragt sich nur ob der zusätzliche Se*appeal zu Chu Wannings Vorteil oder Nachteil wird.
Chu Wanning ist weiterhin so niedlich, man möchte ihn knutschen :-) Das Kapitel ist so schön, wie es sich im Kapitel davor angekündigt hat, so kann es weitergehen...
AntwortenLöschenChu Wannings Unbeholfenheit wird noch für einige Lacher sorgen, vor allem wenn Mo Ran dieser Unbeholfenheit von seinem Shizun bis zu einem gewissen Grad bewahren will.
LöschenGroßartig xD einfach alles an den Kapitel
AntwortenLöschenYep, es ist aber auch fies, wenn Mo Ran Chu Wannings Kleidungsstil imitiert.
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