„Mo Ran... Mo Ran." Jemand rief ihn.
Mo Ran öffnete seine Augen und erblickte eine unscharfe,
weiße Silhouette. Er hatte das vage Gefühl, dass diese Person wie Chu Wanning
aussah, aber gleichzeitig traute er sich nicht so recht, es zu glauben. Er
spürte, wie sich die Hände dieser Person auf seine Brust legten und einen
ununterbrochenen Strom spiritueller Energie in das noch immer blutende Wrack
leiteten.
So warm ... Wer? Er blinzelte angestrengt und versuchte,
die verschwommene Gestalt besser zu erkennen.
„Mo Ran..."
„Sh-Shizun?", murmelte er und kämpfte gegen das Blut
an, das ihm in die Kehle stieg. Er spürte, wie etwas Warmes und Nasses auf
seine Wange fiel. Langsam klärte sich seine Sicht genug, um ein Paar
Phönixaugen zu sehen, die wie die Aprikosenblüten von Jiangnan aussahen, sanft
und schön mit einem Hauch von Melancholie, eingebettet in ein totenbleiches,
blutverschmiertes Gesicht. Mo Ran starrte ihn verwirrt an, er hatte noch nie
einen solchen Ausdruck auf Chu Wannings Gesicht gesehen.
Sein Shizun war immer kalt und teilnahmslos gewesen. Aber
jetzt weinte die Person vor ihm.
Mo Ran streckte eine Hand aus, wollte sie berühren, wollte
prüfen, ob das echt war oder nur die Halluzination eines Sterbenden. Doch als
er die Fingerspitzen nur noch wenige Zentimeter vom Gesicht der Person entfernt
hatte, hielt er inne.
Manchmal war es eine Art Gewohnheit, jemanden zu hassen.
Wenn er Chu Wanning auf einmal nicht mehr hassen würde, wüsste er nicht, was er
mit sich anfangen sollte. Er wagte es nicht, ihn zu berühren. Er hatte Angst, er
könnte echt sein ‒ aber auch Angst, er könnte nicht echt sein.
Hinter Chu Wanning erblickte Mo Ran Berge von Leichen und
Meere von Blut. Mo Ran war sich nicht sicher, ob dies das Schlachtfeld in der
Schmetterlingsstadt war oder ob er bereits in der Hölle gelandet war. Er war
sich sehr wohl bewusst, dass er zahllose Gräueltaten begangen hatte, dass er
unwiederbringlich gesündigt hatte, dass er in die Unendlichen Höllen gehörte,
um nie wieder in den Kreislauf der Wiedergeburt einzutreten. Aber Chu Wanning
war ein guter Mensch. Warum sollte er hier bei ihm sein, um eine Ewigkeit in
der Hölle zu leiden?
„Nur noch ein wenig länger", Chu Wannings Stimme war
weit entfernt und verschwommen, als käme sie aus den Tiefen eines Ozeans zu
ihm. „Du musst wach bleiben, sonst..."
Mo Ran sah, wie Blut aus Chu Wannings Mundwinkel sickerte.
Das goldene Licht wurde immer heller, bis die Person vor ihm plötzlich von dem
blendenden Schein eingehüllt wurde und schrumpfte und die Gestalt eines kleinen
Kindes annahm. „Sonst du bist kein Schüler des Yuheng Ältesten - kein Schüler
von mir."
„Xia-Shidi?!"
Chu Wanning hatte sich vor seinen Augen in Xia Sini
verwandelt. Mo Ran war so geschockt, dass seine Wunde vor Schmerz aufloderte.
Er wurde wieder ohnmächtig, bevor er einen einzigen Gedanken fassen konnte.
„Mo Ran." Eine Stimme, die so sanft war, dass sie fast
wie ein Seufzer klang. Er wusste nicht, ob es sich um eine Halluzination aus
seinem früheren Leben handelte oder um ein leises Gemurmel an seinem Ohr. „Es
tut mir leid, es war die Schuld dieses Meisters..."
Dieser Satz schon wieder! Schon wieder dieser Satz!
Chu Wanning, ich will nicht, dass du dich
entschuldigst, ich will, dass du...
Du was? Er zögerte, da er nicht wusste, was er wollte. Wenn
er keine Entschuldigung wollte, was wollte er dann?
________________________
Mo Rans Augen flogen auf. Sein Atem ging stoßweise, und
seine Kleidung war schweißnass. Er blickte auf und sah ein sauberes,
aufgeräumtes Zimmer, das nur spärlich eingerichtet war.
Er war wieder in seinem Zimmer auf dem Sisheng-Gipfel. Er
war noch am Leben...
Er blickte sich ungläubig um, dann hob er eine leicht
unterkühlte Hand, um die Wunde auf seiner Brust zu betasten. Sie war in mehrere
Lagen von Verbänden eingewickelt. Das Blut war durch die Mullbinden gesickert
und hatte sie rot gefärbt, und es schmerzte, wenn man sie berührte, aber
darunter schlug sein Herz noch immer rhythmisch und kraftvoll, mit dem
Versprechen auf den Rest seines Lebens.
Er lebte. Er lebte! Sein Blut strömte wild und
kraftvoll durch seinen jugendlichen Körper, erschütterte seine Seele und ließ
seine Fingerspitzen zittern.
Er hörte das leise Rauschen eines Vorhangs, der hochgezogen
wurde. Mo Ran blickte von seinem Bett auf und sah die Schönheit, die soeben
hereingekommen war, von Angesicht zu Angesicht. Draußen muss es kalt gewesen
sein. Sein langes schwarzes Haar fiel locker über einen weißen, pelzgefütterten
Mantel, und als er die sanften, hellen Augen hob, färbte eine schwache Röte
ihre Winkel, schöner als jedes Make-up.
Shi Mei erschrak ein wenig; er hatte nicht erwartet, dass
Mo Ran wach war. „A-Ran? D-du..."
„Shi Mei! Shi Mei!", rief Mo Ran immer wieder seinen
Namen, die Augen so hell und glitzernd wie Obsidian. Er sprang vom Bett auf,
ignorierte die Proteste seiner Wunde und warf sich mit einem zahnlosen Grinsen
auf Shi Mingjing. Er umarmte ihn fest und wiederholte ekstatisch: „Ich bin so
froh! Du bist am Leben! Ich bin am Leben! Es ist vorbei, es ist alles vorbei!"
Der Himmlische Riss war das größte Unglück seines vorherigen
Lebens gewesen. Böse Geister und Dämonen waren von oben herabgestiegen, hatten
Shi Mei gestohlen und Mo Ran in den Abgrund der Sünde gestürzt. Das war das
Einzige, was ihn nach seiner Wiedergeburt heimgesucht hatte. Er hatte
befürchtet, dass sich alles wiederholen würde, dass er wieder ganz allein auf
dem einsamen Weg zum leeren Wushan-Palast zurückbleiben und auf den Knochen
derer herumtrampeln würde, die er einst geliebt und um die er sich gesorgt
hatte.
Aber der Himmel war ihm nicht unfreundlich gesonnen. Alles
hatte sich geändert, als er mit dem Willen, anstelle von Shi Mei zu sterben,
nach vorne getreten war.
Er würde nicht mehr allein sein, von allen verlassen und
getadelt. Er würde nicht mehr mitten in der Nacht verstoßen werden und fortan
ein einsamer Wanderer sein. Von heute an war der Fluch gebrochen.
Er war dem Albtraum seines früheren Lebens wirklich
entkommen, er war wirklich wiedergeboren worden.
Mo Ran klammerte sich lange Zeit an Shi Mei. Als er ihn
losließ, leuchteten seine Augen wie ein Feuerwerk und glitzerten wie die Sterne
in der Nacht.
Shi Mei stand benommen und unbeweglich da, während Mo Ran
seine Arme um seine Schultern schlang und ihn anlächelte. So verharrten sie
mehrere Minuten lang, bevor Shi Mei langsam wieder zu sich kam und sich
vorbeugte, um seine Stirn an die Unterseite von Mo Rans Kiefer zu drücken. „A-Ran."
„Mhm?"
Shi Mei hob sein Gesicht. Er lächelte schwach, aber seine
Augen waren ein wenig feucht. „Ich bin so froh, dass es dir gut geht."
Mo Ran lächelte und streichelte sein Haar, dann nahm er Shi
Meis Hände in seine eigenen. „Natürlich geht es mir gut, Dummerchen",
beruhigte er ihn. „Warum sollte es mir nicht gut gehen? Ich..."
Bevor er noch mehr sagen konnte, wurde der Vorhang wieder
gelüftet, und eine weitere Gestalt schritt herein.
„Xue Meng?"
Keine Antwort. Dieser Kerl war immer so kleinlich. Wahrscheinlich
ärgerte er sich immer noch darüber, dass er bei der Schlacht in der
Schmetterlingsstadt unterlegen war. Xue Meng setzte einen mürrischen
Gesichtsausdruck auf, und seine Lippen waren zu einer dünnen Linie
zusammengepresst. Als er sah, dass Mo Ran auf den Beinen war, hielt er einen
Moment inne, bevor er sich an Shi Mei wandte. „Wann ist er aufgewacht?"
Shi Mei zögerte, bevor er antwortete. Ein Hauch von Sorge
schlich sich in seine Stimme, als er sagte: „Gerade eben."
Wieder eine Pause. „Ich verstehe." Xue Meng weigerte
sich immer noch, Mo Ran anzuschauen.
Sieh dir diesen kleinen Bengel an,
dachte Mo Ran bei sich, der doch nur schmollt, weil er nicht der Held sein
durfte. Er tut so, als hätte ihm jemand seine Süßigkeiten gestohlen oder so.
Aber Mo Ran war so gut gelaunt, dass er ausnahmsweise bereit war, darüber
hinwegzusehen. Er lächelte und sagte: „Sieht aus, als wäre ich eine Weile weg
gewesen, was? Wer hat mich zurückgebracht?"
„Wer wohl?" Xue Meng schlug den Ärmel hoch und
verschränkte die Hand hinter dem Rücken. „Es war natürlich Shizun."
„Hä." Mo Ran war verblüfft über diese Enthüllung.
Unscharfe Erinnerungsfetzen aus seinem halbbewussten Zustand zogen vor seinen
Augen vorbei. Jetzt, wo er wach war, war er so überwältigt von Schock und
Freude, dass er noch weniger sicher war, was von den Dingen, die er damals
gesehen hatte, real oder eingebildet war.
„Shizun...", murmelte er. „Xia-Shidi..."
Bei diesem Satz zuckte Xue Meng fast unmerklich zusammen. „Also",
fragte er steif, „hast du es gesehen?"
„Was gesehen?"
„Dieser Xia-Shidi ist Shizun."
Mo Ran hatte noch immer nur Vermutungen angestellt. Als ihm
das plötzlich gesagt wurde, wurde sein ganzes Gesicht weiß. „Was?!"
Xue Mengs Kopf ruckte herum und starrte ihn an. Er machte
einen seltsamen Gesichtsausdruck, als ob es ihn alles kostete, seine Gefühle
unter Kontrolle zu halten. „Was meinst du mit was? Ich dachte, du wüsstest
es bereits."
„Woher soll ich das wissen!" Mo Ran jaulte auf. „Ich
... ich bin nur hin- und hergetrieben, und alles war verschwommen. Ich dachte,
ich hätte vielleicht gesehen, wie sich die beiden überlappen. Ich..."
Er erinnerte sich an die Zeit, die er mit Xia Sini in den
Pfirsichblütenquellen verbracht hatte, und daran, dass sie beide im selben Bett
schliefen. Er dachte zurück an die Zeit, als er auf der Regenbogeninsel die
Kontrolle verloren hatte, und an die goldene Haarspange, die herausgefallen
war, als er an Chu Wannings Robe zerrte.
Und an das Taschentuch, das mit einer Hai-Tang-Blüte
bestickt war.
Kleidung, die mit ihrem Träger wuchs und schrumpfte.
Der kleine Krug mit Hühnersuppe, den Xia Sini fest in den
Armen hielt.
Die Art und Weise, wie er zu Mo Ran aufschaute und ihn
Shixiong nannte, und wie Mo Ran ihm den Kopf tätschelte und grinste und sagte: ‘Du hast mich
bereits Shixiong genannt, also werden wir von nun an Brüder sein und dein
Shixiong werde sich von jetzt an richtig um dich kümmern.‘
Eine nach der anderen stiegen diese Erinnerungen vor seinen
Augen auf und zerstreuten sich wie Rauch. Jetzt war es Chu Wanning, sein
Gesicht teilnahmslos, mit einem viel zu kalten Gesichtsausdruck. Jetzt war es
Xia Sini, mit zusammengepressten Lippen, die sich weigerten, zu sprechen. Er
hatte Xia Sini einmal gesagt, dass Chu Wanning nichts tauge, dass er ihn nicht
möge. Er hatte auch einmal geduldig Xia Sinis langes Haar gebürstet. Sein Haar
war so weich gewesen und zwischen seinen Fingern geglitten wie Tinte.
Jetzt, wo er darüber nachdachte, waren sie sich wirklich
sehr ähnlich.
Mo Ran hatte das Gefühl, sein Kopf würde gleich
explodieren. Er schritt in einem engen Kreis hin und her und murmelte: „Shizun
ist Xia-Shidi... Shizun ist Xia-Shidi... Shizun ist..." Er blieb abrupt
und fast hektisch stehen. „Das soll wohl ein Scherz sein! Wie kann Shizun denn
Xia-Shidi sein?!"
„A-Ran..."
Mo Ran wusste nicht, ob er lachen oder weinen sollte. „S-sicher,
sie sind sich in vielerlei Hinsicht sehr ähnlich, aber... aber sie sind nicht ein
und dieselbe Person. Xia-Shidi ist ein so guter Mensch, wie könnte er..."
„Was zum Teufel meinst du damit?" Xue Meng unterbrach
ihn und warf ihm einen scharfen Blick zu. „‘Xia-Shidi ist so ein guter Mensch‘?
Jemand, der ein guter Mensch ist, kann also unmöglich Shizun sein?"
„Natürlich sage ich nicht, dass Shizun kein guter Mensch
ist", konterte Mo Ran. „Es ist nur so, dass Xia-Shidi immer so aufrichtig
zu mir gewesen ist. Ich habe ihn im Grunde als meinen eigenen kleinen Bruder
betrachtet! Wie soll ich das akzeptieren, wenn du mir plötzlich sagst, dass er
in Wirklichkeit Shizun ist?"
„Xia-Shidi ist aufrichtig, was?" Xue Meng knurrte. „Dann
ist Shizun unaufrichtig?"
Shi Mei hörte die Wut in Xue Mengs Stimme aufsteigen und
beeilte sich, an seinem Ärmel zu zupfen. „Junger Meister, denkt daran, was
Onkel gesagt hat! A-Ran ist gerade aufgewacht. Er..."
Aber Xue Meng schüttelte ihn ab, seine braunen Augen waren
immer noch auf Mo Rans Gesicht gerichtet. Er war so wütend, dass die Ader an
seinem Hals pochte wie eine zischende Viper, die im Begriff war, ihre Giftzähne
in ihre Beute zu versenken, bereit, sie zu verschlingen. „Mo Weiyu, du solltest
es mir besser hier und jetzt erklären: Warum kann Shizun nicht Xia Sini sein?
Woran mangelt es ihm an Aufrichtigkeit, hm? Sag mir ganz klar, welchen Teil von
ihm hältst du für unaufrichtig?"
Der fragende Ansturm ärgerte Mo Ran nur ein wenig. Es war
ja nicht so, dass er Xue Meng nicht schon einmal wütend erlebt hätte. In seinem
letzten Leben, nachdem er Kaiser Taxian-Jun geworden war, war Xue Meng mehr
oder weniger bei jeder ihrer Begegnungen so gewesen. Trotzdem war es ärgerlich.
Mo Ran runzelte die Stirn und schnauzte: „Was geht dich das an? Das ist eine
Sache zwischen mir und ihm."
„Zwischen dir und ihm?", wiederholte Xue Meng. „Hast
du überhaupt schon einmal an ihn gedacht?"
Mo Ran war so wütend, dass er lachte. „Was zum Teufel ist
dein Problem, Xue Ziming? Im Ernst, ab wann hast du endlich den Verstand
verloren? Komm, Shi Mei, lass uns zur Loyalitätshalle gehen. Vielleicht wissen
Onkel und Shizun, was ihn auf die Palme gebracht hat." Er drängte sich an
Xue Meng vorbei und zog Shi Mei mit sich.
Xue Meng blieb wie angewurzelt stehen, als ob er sich mit
aller Kraft dagegen wehren wollte. Doch gerade als Mo Ran zur Tür hinausgehen
wollte, riss seine Zurückhaltung, und er fuhr herum und brüllte: „Mo Weiyu,
hast du jemals auch nur einen Gedanken an deinen Shizun verschwendet?!"
Mo Ran sagte nichts. Er wurde noch aufgeregter, seine
Schritte stockten, und seine ursprünglich fröhlichen und entspannten
Augenbrauen zogen sich zu einem finsteren Blick zusammen.
Shi Mei drückte seine Hand. „Kümmere dich nicht um ihn",
flüsterte er unruhig, „er ist in letzter Zeit ein wenig gereizt. Komm, lass uns
gehen."
Mo Ran hielt inne. „Mn."
Doch seine Hand hatte den Vorhang nur gestreift, ihn noch
nicht einmal angehoben, als Xue Mengs Stimme wieder erklang, erstickt,
entflammt und verstört, als wäre sie einem wütenden Feuer entsprungen. „Mo
Weiyu, du Arschloch, du Stück Scheiße."
Der Vorhang fiel mit einem Zischen zurück an seinen Platz.
Mo Ran schloss seine Augen, dann öffnete er sie wieder.
„A-Ran..." Shi Mei versuchte, ihn zurückzuziehen, aber
Mo Ran schob ihn sanft beiseite.
Mo Ran drehte seinen Kopf, um Xue Meng anzusehen, und stand
ihm dann direkt gegenüber. Die beiden waren etwa gleich alt, aber Mo Ran war
schon um einiges größer, und er konnte ziemlich kalt und bedrohlich wirken,
wenn er es wollte. Sein Mund verzog sich zu einem Lächeln, aber seine schwarzen
Augen waren tief, ohne den geringsten Anflug von Heiterkeit. „Xue Ziming, ich
habe unseren Shizun nie mit etwas anderem als Respekt behandelt. Auch bei der
Schlacht beim Himmlischen Riss habe ich nicht tatenlos zugesehen. Die Barriere
zu den Unendlichen Höllen konnte nicht durch seine Kraft allein repariert
werden, also bin ich eingesprungen, um zu helfen. Darf ich dich als seinen
Schüler fragen, ob ich etwas falsch gemacht habe?"
Xue Meng blieb stumm.
„Meine Energie reicht bei Weitem nicht an seine heran,
deshalb konnte ich nicht bis zum Ende durchhalten, als wir die Barriere
reparierten. Ich fiel von der aufgerollten Drachensäule, aber er schenkte mich
nicht einmal mit einem Blick. Es war ihm völlig egal, ob ich lebe oder sterbe.
Ich frage dich noch einmal: Würdest du an meiner Stelle nicht verbittert und
enttäuscht sein?"
„Mo Ran..."
Mo Ran sprach endlich den Kummer aus, der ihn zwei Leben
lang zerfressen hatte. Seine schönen Gesichtszüge verzogen sich zu etwas
Dunklem, als er von diesem wunden Punkt sprach. Er zwang sich, jede Silbe
auszusprechen und jedes Wort zu betonen. „Meiner Meinung nach habe ich meine
Pflicht getan und schulde ihm nichts. Welches Recht hast du, hier vor mir zu
stehen und mich ein Stück Scheiße zu nennen? Xue Meng, denkst du, ich habe mich
nie um ihn gekümmert? Du irrst dich, das habe ich. Aber er ist aus Stein", fuhr Mo Ran mit
leiser Stimme fort, jedes Wort war wie ein Messer in seinem Herzen, jedes Einzelne
zog Blut. „Xue Meng, hör mir zu, es ist mir egal, wie mächtig er in den Augen
der Welt ist, was für ein angesehener Zongshi er ist, dass er Yuheng des
Nachthimmels ist, dass er der Beidou Unsterbliche ist - all das zählt nicht.
Was zählt, ist dies: In der Schlacht beim himmlischen Riss wäre ich fast
gestorben. Doch als ich ihn anflehte, zurückzuschauen, mir einen Blick zu
schenken, gewährte er mir nicht einmal das."
Es war so eisig, so zornig. Aber während er davon sprach,
war er seltsam ruhig. Nur seine Augen waren ein wenig rot. „Und Xue Meng, ich
garantiere dir, egal wer damals von der Säule gefallen wäre ‒ selbst wenn ich
es nicht gewesen wäre, selbst wenn du oder Shi Mei es gewesen wären - er hätte
dich auch nicht gerettet." Denn ich habe es mit meinen eigenen Augen
gesehen. Chu Wanning hatte sich umgedreht und ließ den Körper seines
eigenen Schülers im Schneesturm, der den Himmel verdunkelte, abkühlen. „Schließlich
ist nichts wichtiger als sein guter Name als Beidou Unsterblicher",
spottete Mo Ran kalt. Vielleicht lag es an dem schwachen Licht im Raum, dass er
ein wenig verloren aussah. „Du wirst überleben, wenn du Glück hast. Und du
stirbst, wenn du keins hast."
Seine letzten Worte hingen noch in der Luft, als ein
Windstoß vor seinen Augen auftauchte. Der Raum war eng, und Shi Mei war hinter
ihm. Auch wenn er es kommen spürte, konnte Mo Ran nicht ausweichen, um Shi Mei
nicht zu verletzen. Er stand seinen Mann und musste den Schlag hinnehmen.
Xue Meng stürzte sich wie ein Gepard auf ihn, packte ihn am
Kragen, und ein lauter Knall ertönte, als er Mo Ran mitten ins Gesicht
schlug und nichts zurückhielt. Als er aus heiterem Himmel geohrfeigt wurde,
entbrannte auch Mo Rans Temperament. Er drehte sein Handgelenk, um den wütenden
Jungen zu packen, und knurrte mit zusammengebissenen Zähnen: „Xue Ziming! Was
glaubst du, was du da tust?!"
Xue Meng antwortete nicht und brüllte: „Mo Weiyu, du
Bastard!"
Er hatte kein Interesse mehr am Reden, sondern tobte, als
hätte er wirklich den Verstand verloren. Er prügelte sich brutal mit Mo Ran in
diesem kleinen, trostlosen Raum, und die beiden gingen sich sofort an die
Gurgel wie zwei gefangene Tiere. Sie kämpften, als wollten sie sich gegenseitig
in Stücke reißen, als wollten sie sich gegenseitig Blut, Knochen und alles
andere verschlingen. Eine einzige Lampe flackerte in dem Raum und warf ihre
wahnsinnigen Silhouetten an die Steinwand, wie ein Schattenspiel blutrünstiger
Bestien oder ein Bild rasender Dämonen.
Plötzlich hörte Mo Ran, wie Xue Meng ein Schluchzen unterdrückte.
Es war so leise, dass er glaubte, sich verhört zu haben. Doch gerade als er das
dachte, plätscherten mehrere dicke Tränen auf seinen Handrücken.
Xue Meng ließ Mo Ran plötzlich los und stieß ihn weg. Dann
rollte er sich auf dem Boden zusammen, schlang die Arme um die Knie und fing
an, dort, wo er saß, jämmerlich zu heulen.
Mo Rans Wange war noch rot und geschwollen, aber er war
völlig ratlos über diese Wendung der Ereignisse. Es war ja nicht so, dass er
irgendwelche tödlichen Versuche unternommen hätte. Sicherlich hatte er ihn
nicht so schwer verletzt ‒ außerdem hatte sein Cousin den ersten Schlag
ausgeführt. Warum hatte er also...
Er war noch am Grübeln, als Xue Meng seine Stimme erhob und
zwischen unterbrochenen Schluchzern heiser schrie. „Wie kannst du behaupten, er
hätte dich nicht gerettet? Wie kannst du sagen, dass er dich nicht gerettet
hat?!" Tränen kullerten ihm über die Wangen, er konnte sie nicht
unterdrücken.
Shi Mei seufzte und blickte schweigend zur Seite. Es
schien, dass Xue Meng die Dinge doch nicht für sich behalten konnte.
Zwischen Schluchzern stieß Xue Meng hervor: „Er wäre so
traurig, wenn er dich das aus der Unterwelt sagen hören würde."
Diese Worte kamen zu plötzlich ‒ Mo Ran konnte sie zunächst
nicht verarbeiten. Verwirrt fragte er: „Was?"
Xue Meng weinte weiter und weiter. Seine Giftzähne hatten
tatsächlich Mo Rans Hals durchbohrt, aber er hatte sich auch selbst gestochen.
Er weinte so erbärmlich, so gebrochen, wischte sich verzweifelt über sein
Gesicht, über seine Augen, sein Blick schwankte zwischen Wildheit und Trauer.
Xue Meng weigerte sich, von dem Platz aufzustehen, an dem er auf dem Boden
kauerte. Dort blieb er, das Gesicht in der Armbeuge vergraben, für eine lange,
lange Zeit.
Mo Ran spürte, wie eine langsame Taubheit von seinen
Fußsohlen aufstieg, bis sein ganzer Körper wie eingefroren war. Er spürte, wie
sich seine Lippen bewegten. Er hörte seine Stimme fragen: „Xue Meng, was hast
du gerade gesagt?"
Xue Meng schluchzte eine Ewigkeit - oder vielleicht waren
es auch nur Sekunden, die sich für Mo Ran wie eine Ewigkeit anfühlten, während
er auf diese blitzschnelle Antwort wartete.
„Shizun...", stieß Xue Meng schließlich hervor. „Er
ist gegangen."
Einen Moment lang sagte Mo Ran nichts. Sein ganzer Körper
fühlte sich kalt an; aus der Ferne hörte er diese Worte, aber er konnte sie
nicht verstehen.
Gegangen? Was soll das heißen, gegangen? Wohin
gegangen?
Wer ist gegangen?... Wer ist gegangen?!
Wer ist gegangen?!
Xue Meng hob langsam den Kopf. In seinen Augen lag Hass,
Spott und tiefster Schmerz und Abscheu. „Weißt du, warum er sich nicht
umgedreht hat?"
Mo Ran starrte stumm.
„Vater sagte, dass die Versiegelung des Himmlischen Risses
alles in ihm ausgelöscht hat. Dachtest du, du wärst der Einzige, der von der dämonischen
Energie des Geisterreichs getroffen wurde? Der Emphatischer-Bindungszauber verstrickt
euch beide miteinander! Was auch immer du erlitten hast, er hat den gleichen
Schaden erlitten! Er hat es nur schweigend ertragen und niemandem etwas gesagt."
Mo Ran spürte ein Dröhnen zwischen seinen Ohren. Als er
Shi Mei im vorigen Leben nicht gerettet hatte, war das auch, weil... Er
wagte nicht, den Gedanken zu Ende zu führen. Die Spitzen seiner Finger
zitterten. „Unmöglich. Aber er war so selbstsicher..."
„Wann war er jemals etwas anderes als selbstsicher vor
anderen?" Frische Tränen quollen aus Xue Mengs Augen, als er sprach. „Als
er herunterkam, war seine spirituelle Energie erschöpft. Was glaubst du, warum
er eine schützende Barriere um dich gelegt hat und gegangen ist, ohne sich
umzudrehen?"
Xue Mengs Worte trieften von Tränen aus Blut. „Shizun
wusste, dass er es nicht mehr lange durchhalten würde. Aber er war hoch
kultiviert, und sobald er ein Zeichen von Schwäche zeigte, wären alle bösen
Geister von ihm angezogen worden. Mo Ran, Mo Ran...hast du wirklich geglaubt,
er sei gegangen, weil er dich im Stich gelassen hat?"
Mo Ran war sprachlos und verblüfft.
„Er ist gegangen, um dich zu beschützen! Mo Weiyu!
Damit du nicht in diese Sache verwickelt wirst! Als sich das Tor zu den Unendlichen
Höllen schloss, rasteten die bösen Geister aus, der Kampf zog sich bis in die
Nacht hinein, so viele wurden getötet oder verletzt ‒ wer hatte da noch Zeit
für dich?! Selbst mein Vater wusste nicht, dass du weg warst, bis er mit dem
verletzten Xuanji Ältesten zurück auf dem Sisheng-Gipfel war."
Xue Meng hielt eine Sekunde lang inne, sein Atem ging
schwer, bevor er den Rest der Worte durch die Enge in seiner Kehle zwang. „Mo
Weiyu er war derjenige, der dich zurückgebracht hat. Er war derjenige, der eine
Pille schluckte, die ihn seine ursprüngliche Gestalt wiedererlangen ließ, damit
er dich aus den blutigen Trümmern, aus dem Berg von Leichen ziehen konnte. Er
war derjenige, der mit Wunden übersät war, aber er hat dir noch den letzten
Rest seiner spirituellen Energie gegeben."
„Unmöglich..."
„Er hat dich nach Hause gebracht. Du warst
bewusstlos, und seine spirituelle Energie war völlig erschöpft. Zu dieser Zeit
unterschied er sich nicht von einem gewöhnlichen Menschen. Er konnte keine
einzige Technik anwenden, nicht einmal einen einfachen Kommunikationszauber. Er
konnte dich nur auf dem Rücken tragen und die Treppe zum Sisheng-Gipfel
hinaufsteigen, Schritt für Schritt."
„Nein..."
„Über dreitausend Stufen. Er... Ohne jegliche spirituelle Energie..."
Mo Ran schloss die Augen. Er konnte fast sehen, wie Chu
Wanning im fahlen Mondlicht einen kaum atmenden Mo Ran trug, der zögernd die
endlosen Stufen hinaufstieg, die weißen Roben Blutrot gefärbt. Jene Person, die
immer so fern und unerreichbar gewesen war, so makellos und ungetrübt. Der
Beidou Unsterbliche, der Yuheng des Nachthimmels.
Mo Rans Kehle war wie zugeschnürt. Seine Stimme zitterte. „Das
kann nicht sein... Wie konnte er..."
„Das habe ich mich auch gefragt." Xue Meng starrte mit
rotgeränderten Augen in die Ferne und wirkte verloren. „Als ich ihn entdeckte,
dachte ich, dass ich sicher verrückt geworden sei. Sicherlich habe ich Dinge
gesehen. Denn ich dachte auch", der Rest kam in einem Seufzer heraus, „wie
konnte er überhaupt..."
„Niemals..." Mo Ran verschluckte sich an einem leisen
Schluchzen und fasste sich an den Kopf. Er murmelte hilflos: „Niemals..."
„Die Treppe ist immer noch mit seiner Blutspur befleckt. Das
ist der Weg, den er genommen hat, um dich nach Hause zu bringen." Xue
Mengs Hass machte ihn rücksichtslos. „Geh und sieh selbst nach, Mo Ran. Geh und
sieh nach."
„Auf keinen Fall!"
Der Schock und die Hilflosigkeit waren mehr, als er
ertragen konnte. Mo Ran geriet in Rage. Ohne Vorwarnung packte er Xue Meng,
zerrte ihn vom Boden hoch und schleuderte ihn gegen die Wand. Seine
Gesichtszüge verzogen sich zu etwas Bestialischem. „Auf keinen Fall! Auf gar
keinen Fall! Wie hätte er mich retten können? Er hat mich immer verabscheut,
immer auf mich herabgesehen!"
Xue Meng sagte einen Moment lang nichts. Dann verzog sich
sein Mund zu einem jämmerlichen Grinsen. „Mo Weiyu, es ist nicht so, dass er
auf dich herabgesehen hat." Im gleißenden Kerzenlicht hob Xue Meng seine
Augen, die Wimpern feucht von Tränen, und blickte ihn mit einem hasserfüllten
Blick an. „Es ist so, dass ich auf dich herabschaue."
Mo Ran konnte ihn nur anstarren.
„Ich schaue auf dich herab, der Xuanji Ältester schaut auf
dich herab, der Tanlang Ältester schaut auf dich herab... Für wen hältst du
dich eigentlich?" Xue Meng zerkaute die Worte und spuckte sie Mo Ran ins
Gesicht. „Du bist der Sohn einer Hure."
„Du‒!"
Xue Meng brach in Gelächter aus und warf seinen Kopf
zurück, um an die schummrige Decke zu schauen. „Mo Ran er war derjenige der im ganzen
Sisheng-Gipfel, am meisten von dir gehalten hat. Und so hast du es ihm
zurückgezahlt." Er lachte und lachte, dann drückte er die Augen zusammen
und die Tränen begannen erneut zu fallen. Diesmal weinte er leise. „Mo Ran,
dein Xia-Shidi, mein Shizun, ist tot."
Mo Ran war von der giftigsten Schlange der Welt gebissen
worden. Er ließ Xue Meng los, als wäre er verbrannt worden, und stolperte
rückwärts. Zum ersten Mal verstand er diese Worte. Sein ganzer Körper begann zu
zittern.
„Ge", rief Xue Meng ihm plötzlich zu.
Mo Ran wich weiter zurück, bis er mit dem Rücken gegen die
eiskalte Wand prallte. Es gab kein Entkommen.
„Ge.“ Xue Meng hatte endlich aufgehört zu weinen, aber
seine Stimme war flach, als wäre er tot. „Wir haben keine Shizun mehr."
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Die Erkenntnis, dass man jetzt eine Woche warten darf um zu erfahren wie es weiter geht *Schluckauf bekomm*
AntwortenLöschenWas für ein Kapitel! Mo Ran hat es mehr als schlimm erwischt und Chu Wanning kämpft um sein Leben, nicht wissend, wie schwer dieser eigentlich selbst angeschlagen ist. Wie Chu Wanning gleich am Anfang beschrieben wird und dass ihm die Tränen das Gesicht entlanglaufen und Mo Ran nicht sicher ist, ob es wirklich so ist und er hin und her gerissen ist, zu wissen ob es so ist oder nicht und all seine Gedanken allgemein.
Und dann passiert es, dass sich Chu Wanning in Xia Sini verwandelt. Es ist vielleicht ganz gut, dass es nun rausgekommen ist, denn es wäre es irgendwann so oder so. Solch ein Geheimnis kann man nicht lange verstecken.
Und dann der Satz von ihm, dass es ihm leid tut. Das Gefühl, sie beide einfach nur in Watte einzupacken, wird mich wohl noch sehr lange begleiten. *sigh*
Mo Ran überlebt und freut sich erstmal darüber das alles gut überstanden ist und sie die Vergangenheit nicht wiederholt hat und Shi Mei lebt. Aber all die Freude währt nicht lange, als Xue Meng auftaucht.
Dieser ist mehr als fertig und man sitzt erstmal wirklich sprachlos da. Man kann seine Reaktion verstehen. Es ist viel passiert, wahrscheinlich zu viel und dann die Erkenntnis das Xia Sini Chu Wanning ist... Mo Ran in seiner Freude das alles gut ausgegangen ist, versteht erst nicht so ganz, bis ihn dann die Erkenntnis trifft und das was er gedacht hätte sich eingebildet zu haben, nicht so ist. Und dann eskaliert das alles.
Xue Meng bricht förmlich zusammen, es fallen Worte die verletzend sind.
Und dann der letzte Satz von ihm, dass sie keinen Shizun mehr haben. Wir wissen ja, dass Chu Wanning nicht tot ist, sonst wäre die Story ja zu Ende. Daher wird Xue Meng es anders gemeint haben.
Es wird jetzt wohl eine noch schwerere Zeit kommen und ich bin sowas von gespannt jetzt, wie es nächste Woche weiter geht.
Nein, Chu Wanning ist tatsächlich gestorben, aber ob das für immer bleibt, werde ich nicht verraten.
LöschenChu Wanning ist mal wider von seinem alten Verhaltensmuster geplagt, dass er seine eigenen Wunden verschweigt und sich lieber um alle anderen sorgt als sich selber.
Es muss schon sehr hart sein, wenn du es geschafft hast ein Ereignis zu ändern und denkst, dass alles in Ordnung ist, nur um zu erfahren das etwas passiert ist, mit dem du nicht gerechnet hast.
Es ist irgendwie schon traurig, dass Mo Ran erst nach Chu Wannings Tod erfährt, was sein Shizun von ihm erhält, und zwar sehr viel.
Mich hat es damals geschockt, dass der Xuanji Ältester auf Mo Ran herabschaut. Immerhin ist er bei seinen Schülern so ein Liebling und wird gerne ausgewählt. Ich habe ihn für jemanden gehalten, der einfach jeden mag und oder akzeptiert. Aber das so viele auf Mo Ran herabschauen nur, weil er der Sohn einer Hure ist, finde ich echt schrecklich. Was kann Mo Ran für die Entscheidungen seiner Mutter oder den Ursprung seiner Herkunft. Gefühlt verachtet man auch immer mehr die Frauen die Prostitution betreiben anstatt die Männer die solche Angebote wahrnehmen.
Irgendwie verstehe ich auch jetzt, warum Mo Ran nur einen Freund hat, und zwar Shi Mei. Weil er wahrscheinlich spürt, dass so viele auf ihn herabschauen und sich nur mit ihm abgeben würden, weil er der zweite junge Meister des Sisheng-Gipfels ist.
Auch verstehe ich Xue Mengs Aussage nicht ganz "Für wen hältst du dich eigentlich?". Wann hat Mo Ran jemals seine Macht als junger Meister des Sisheng-Gipfels missbraucht? Das Einzige, was er hier und da ausnutzt, ist die Gutmütigkeit seines Onkels. Aber Mo Ran hat sich noch nie über andere erhoben, er hat sich das hier und da vielleicht gedacht, aber er hat es nie verbal geäußert. Außerdem ist Xue Meng in dieser Beziehung auch nicht gerade besser. Er schaut auf Mo Ran herab nur aufgrund seiner Herkunft, inwiefern ist das besser. Und dann wirft er Mo Ran auch noch die Schuld an Chu Wannings Tod vor, obwohl es Chu Wannings eigene Entscheidung war, Mo Ran zu retten. Mo Ran hat ihm wenigstens geholfen, während Xue Meng nichts dergleichen getan hat. Aber Xue Meng ist einfach zutiefst verletzt und lässt seine Trauer, seinen Kummer und seine Wut darüber, dass Mo Ran lebt, aber Chu Wanning nicht an Mo Ran aus. So was geht einfach nicht und ist falsch. Xue Meng ist kein kleines Kind mehr, dass seine Gefühle und Emotionen nicht mehr in den Griff kriegen kann und nicht weiß, was Worte alles anrichten können.
Okay okay ..... Ich hab Mo h zwar gespoilert das Chu wanning stirbt...ABER SO HALLO? NE QwQ wieso nein ich bin damit nicht einverstanden der arme Mo Ran qwq das geht doch nicht qwq
AntwortenLöschenDieses Opfer wird bei Mo Ran noch sehr viel verändern und bewegen, freue dich auf die nächsten Kapitel.
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